Grabenstetter Großhöhle
Die Nähe des Elsachbröllers zur Falkensteiner Höhle sowie Verlauf und Gestalt einiger seiner Gänge lassen vermuten, dass einst beide Höhlen ein zusammenhängendes System bildeten, die Grabenstetter Großhöhle. Auch der Büchelbrunnen Bröller ist vermutlich ein Teil der Grabenstetter Großhöhle.
Falkensteiner Höhle
Die Falkensteiner Höhle ist eine aktive Wasserhöhle, das heißt sie wird in ihrer vollen Länge das ganze Jahr hindurch von der Elsach durchflossen …
Büchelbrunner Bröller
Im Büchelbrunner Tal, einem kleinen Seitental der Elsach, liegt der Büchelbrunner Bröller …
Elsachbröller
Imposant das Eingangsportal der Falkensteiner Höhle – klein, eng, wenig vielversprechend das Eingangsloch des Elsachbröllers, unscheinbar im Hangschutt verborgen …
Sicherheitshinweis!
Der rechte Eingang des Elsachbröllers ist derzeit EINSTURZGEFÄHRDET! Wir raten dringend von einer Befahrung ab!
Arge Grabenstetten, Mai 2017
Südlich des Eingangs der Falkensteiner Höhle und etwa 150 Meter talabwärts liegt linkerhand ein kleiner Felskessel, wo sich hinter der oberen Kante eines Felsens der winzige Eingang des Elsachbröllers versteckt. 1956 war Höhlenforschern aufgefallen, daß nach starken Regenfällen aus dem damals hinter Geröll und Schutt verborgenen Eingang große Wassermassen unter starkem Geräusch austraten. Der Name Bröller ist auf „brüllen“ zurückzuführen und hat sich als Name für solche unberechenbaren Quellhöhlen eingebürgert.
1961 legten Stuttgarter Höhlenforscher den Eingang frei und drangen mehrere hundert Meter in die durchweg äußerst enge und verschlammte Höhle ein. Trotz den im Vergleich zur Falkensteiner Höhle wesentlich kleiner dimensionierten Gängen, stellte man bald die Vermutung auf, daß beide Höhlen früher ein einziges System gebildet hätten. Dieses sei durch den rückschreitenden Einschnitt des Elsachtales in zwei hydrologisch unabhängige Teile getrennt worden. Der dann 1976 entdeckte großräumige „Urfalkensteiner Gang“ bestätigte diese Vermutung. Heute wird der enge Eingangsbereich als Seitenast der damaligen Großhöhle angesehen und der „Urfalkensteiner Gang“ als deren südliche Fortsetzung.
Auf der dem Bröllereingang gegenüberliegenden südlichen Bergnase liegt hangaufwärts der Wadelbrunnen, ein etwa zwei Meter tiefes und mannsbreites Loch im Waldboden, das an seinem Grunde wenige Meter horizontal weiterzieht und sich dann in unbefahrbar engem Blockwerk verliert. Bei Hochwasser schießt eine pilzförmige Fontäne aus dem Eingang und rauscht dann als kleiner Wildbach talabwärts (Hochwasser im Januar 2011, Film von J. Fodor). Es ist sicher, daß der Wadelbrunnen einen Überlauf oder Notausgang für das Hochwasser im „Urfalkensteiner Gang“ bildet. Südlich vom Wadelbrunnen liegt im Hangschutt eine weitere periodisch aktive Quelle, die jedoch noch nicht näher untersucht wurde.
Im Büchelbrunner Tal, einem kleinen Seitental der Elsach, liegt der Büchelbrunner Bröller. Diese 430 Meter lange und äußerst schwierig zu befahrene Höhle ist eine weitere Kandidatin für eine mögliche südliche Fortsetzung der Grabenstetter Großhöhle.
[Stand: 1/2019]
Besucherinfo Falkensteiner Höhle
Nähere Informationen finden Sie in der Besucherinfo Falkensteiner Höhle, Grabenstetten, 2017.
Mehr Videos zum Thema Hochwasser findet ihr hier:
https://www.youtube.com/channel/UCzri-C1kPsxhFAuMZZfL5mQ/videos
Zum Thema Falkensteiner Höhle, Elsachbröller und Büchelbrunner Bröller gibt es in unseren Publikationen folgende Beiträge: |
Jahresheft 2021: Séverine Bär + Tim Schmitt: Neue Erkenntnisse aus dem Büchelbrunner Bröller (7422/22) |
Jahresheft 2021: Tim Schmitt: Aktueller Stand im Elsachbröller (7422/20) |
Jahresheft 2021: Yannick Wolfhard: Untersuchung zu hydraulischen Verbindungen im Höhlensystem der Falkensteiner Höhle und des Elsachbröllers bei Bad Urach |
Jahresheft 2018: Arndt Karger, Tewje Mehner, Thilo Müller, Markus Schüssler, Hans Sibbert, Udo Wieczorek: Das Sommerloch: Die lang anhaltende Trockenheit 2018 – eine unerwartete Chance für die Forschung in der Falkensteiner Höhle |
Jahresheft 2018: Hans Sibbert: Beitrag zur Geschichte der Entdeckung des Seitenganges Lehmwände A154 in der Falkensteiner Höhle, Kat.-Nr. 7422/02 |
Jahresheft 2017: Hans Sibbert: Neues zur Grabenstetter Großhöhle |
Jahresheft 2015: Sven Hübel: Die Falki lebt! |
Jahresheft 2015: Erika Hillegaart: In die wilde Wasserhöhle mit Floß und Winkelmaß |
Jahresheft 2014: Hans Sibbert: Überlegungen zur Grabenstetter Großhöhle |
Jahresheft 2014: Thilo Müller: Späte Einblicke in den Elsachbröller |
Jahresheft 2012: Christoph Gruner: Zeitlose Besucheranfrage zur Falkensteiner Höhle |
Falkensteiner Höhle und Elsachbröller, Detailplan im Maßstab 1 : 200, Grabenstetten 2011 |
Jahresheft 2011: Gerling, K. & Martin, M.: Die Saison 2011/2012 in der Höhlen AG Tübingen |
Jahresheft 2010: Maike Lambarth & Matthias Martin: Markierungsversuche in der Falkensteiner Höhle |
Jahresheft 2009, M. Lambarth + K. Lehmann: Quantitative Bestimmung von Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium in verschiedenen Quellen der Falkensteiner Höhle |
Magazin „Höhlen in Baden-Württemberg“, 2009, Christoph Gruner: Die Falkensteiner Höhle, Teil 1, Teil 2 |
Jahresheft 1999, div. Autoren: Saisonale Variationen der Hydrochemie des Höhlenbaches der Falkensteiner Höhle (Schwäbische Alb, SW-Deutschland) |
Jahresheft 1995, Thilo Müller & Franzjörg Krieg: Die Falkensteiner Höhle (7422/02) |
Jahresheft 1995, Florian Gruner: Der Elsachbröller (7422/20) |
Jahresheft 1994, Hans Sibbert: Höhlenforschung am Beispiel der Falkensteiner Höhle |
Jahresheft 1994, Alexander Maier: Der Tag X – Die Höhlenrettungsaktion in der Falkensteiner Höhle am 26.2.95 |
Jahresheft 1992, Hans Sibbert: Die Überprüfung der Vermessung der Falkensteiner Höhle |
Jahresheft 1991, Thilo Müller: Bericht zu den elektromagnetischen Untersuchungen 1991 im Raum Grabenstetten und Sontheim |
Jahresheft 1990, Ulrich Winter: Spaziergang und Riffstrecke in der Falkensteiner Höhle (7422/02) |
Jahresheft 1989, Ulrich Winter: Der Eisele-Versturz: Biwak-Grabungen-Durchbruch |
Jahresheft 1989, Stefan Mittelberg: Falkensteiner Höhle, EV-Seitengang |
Jahresheft 1989, Robert Winkler: Falkensteiner Höhle, Seitengang 7. See |
Jahresheft 1989, Thilo Müller & Herbert Griesinger: Das Symposium “Die Grabenstetter Großhöhle” |
Jahresheft 1988, Rainer Witzig: Falkensteiner Höhle |
Jahresheft 1988, Thilo Müller: Der Elsachbröller 1988 |
Übersicht der Publikationen zur Falkensteiner Höhle, darin insbesondere: |
Symposiumsheft Grabenstetter Großhöhle 1989 |
Wir haben 37 passende Berichte in unserem Speleo-News Archiv:
Weitere Links:
Homepage der AG Höhle (der Gewerblichen Schule in Tübingen)
Sendung Spuren im Stein, SWR 2016