Größte Höhlenrettungsübung aller Zeiten an der Falkensteiner Höhle
BAD URACH Eine nationale Höhlenrettungs-Großübung mit rund 60 Einsätzkräften verschiedener Höhlenrettungsgruppen aus ganz Deutschland wird am Samstag, 23. September in der Falkensteiner Höhle zwischen Grabenstetten und Bad Urach (Kreis Reutlingen)stattfinden. Die Übung des Höhlenrettungsverbundes Deutschland (HRVD) findet alle zwei Jahre statt, erstmals in Baden-Württemberg. Geprobt werden soll die Rettung von Verletzten aus der Falkensteiner Höhle, ließ die Höhlenrettung Baden-Württemberg (HBW) wissen.
Ihr Geschäftsführer, Alexander Maier, rät in diesem Zusammenhang, kommerzielle Höhlenexpeditionen vorher genau zu prüfen. Im Vorfeld der größten Höhlenrettungsübung in Baden-Württemberg wies er darauf hin, dass eine gute Ausrüstung bei einer Höhlenerkundung unerlässlich sei, heißt es in einer Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa).
„Interessierte sollten sich vorher informieren, wie viele Führer mitkommen, welche Ausrüstung es gibt und wie groß die Gruppe ist“, sagte Maier in einem dpa-Gespräch. Gerade bei bezahlten Höhlentouren gäbe es einige schwarze Schafe, welche die Leute schlecht ausrüsten.
Die meisten Unfälle passieren aber laut Maier bei privaten Höhlenexpeditionen. In den vergangenen Jahren sei die Zahl allerdings relativ konstant geblieben. Nur ein bis zwei Mal pro Jahr müssen die ehrenamtlichen Helfer in eine der rund 3500 baden-württembergischen Höhlen ausrücken. „Alle drei Jahre haben wir einen richtig großen Einsatz.“ An diesen seien dann bis zu 50 Leute beteiligt. Da die Höhlenrettung ein „Orchideenfach“ sei, sind die meisten Gruppen relativ klein. Die HBW sei mit rund 140 Mitgliedern die größte Organisation dieser Art in Deutschland, heißt es in der dpa-Meldung.
Maier vergleicht die Höhlenretter mit einem Fallschirm. „Man braucht ihn meist nicht, aber wenn doch, dann ist er unerlässlich.“ Da andere Rettungsorganisationen keine ausreichende Erfahrung mit Höhlen hätten, sei eine gute Vorbildung wichtig. Vom Höhlenrettungsverbund Deutschland gibt es daher ein Programm, das die Ausbildung zum Höhlenrettungshelfer, Höhlenretter und schließlich zum Spezialisten vorsieht.
„Wir haben kein Einsatzfahrzeug, sind von der Infrastruktur her nicht so gut ausgerüstet wie die Feuerwehr“, berichtete Maier. Die Alarmierung der Einsatzkräfte läuft über die Rettungsleitstelle in Esslingen per Handy. „Die Helfer, die am nächsten der betroffenen Höhle wohnen, werden als Erste alarmiert“, erklärte Maier dpa.
Die meisten Unfälle beschränken sich auf Wassereinschlüsse in der Höhle. Hat der Höhlenforscher keinen Neoprenanzug an, kann er sich binnen Stunden eine Unterkühlung zuziehen. „Wer in eine Höhle geht, sollte sich immer warm anziehen, zwei unabhängige Lichtquellen haben und auch feste Schuhe tragen“, empfiehlt Maier. Alleine sollte man niemals in eine Höhle gehen. „Zweier- bis Dreiergruppen sind auf jeden Fall ratsam. Vorher sollte man sich immer absprechen, wohin man geht und wann man wieder zurückkommen will“, sage Maier gegenüber dpa.
INFO: www.hoehlenrettung-bw.de