Vetterhöhle
Bei unserer stetigen Suche nach (trockenen) Wegen in die Blauhöhle war im Jahr 2002 die Vetterhöhle in den Fokus der Überlegungen gelangt. Thilo Müller war bei der gezielten Literaturrecherche auf diese Höhle gestoßen und schlug sie als nächsten Versuch Richtung Blauhöhle vor.
Natürlich war uns bewusst, dass wir eigentlich zu dicht am Blautopf dran waren. Aber der Luftzug an der Vetterhöhle war bisweilen eindrucksvoll und aus Berichten der Arge Blautopf, die im neuentdeckten Wolkenschloss in der Blautopfhöhle einen Wasserzufluss aus dem Deckenbereich berichtete, schlossen wir die Möglichkeit eines zweiten Stockwerks mit einem Bachlauf. Dass sich daraus einer der größten Forschungserfolge der Arge Grabenstetten entwickeln sollte, war aber natürlich nicht absehbar.
Nachfolgend die chronologische Abfolge der Forschungen. Eine Höhlenbeschreibung und weitere Informationen befinden sich in unseren Publikationen, vor allem der Vetterhöhlenbroschüre und der Vetterhöhlen-CD; beides kann bei uns bestellt werden.
Bilder aus der Vetterhöhle.
Grabung
Die Entdeckerjahre 2006 – 2008
2007
2008
Grabung
Nachdem alle erforderlichen Genehmigungen erteilt waren, gruben wir seit November 2002 hier. Mit Stand Juli 2003 ist der Schacht in der Vetterhöhle bereits auf gut neun Meter abgeteuft. Die Grabungen werden meist von drei bis sechs Personen durchgeführt. Dabei graben ein bis zwei Personen am Schachtgrund, eine zieht die Grabungseimer hoch und eine leert diese Eimer. Weitere Höfos bereiten Verbauholz vor oder ruhen sich vor dem nächsten Einsatz aus. Das Schottermaterial können wir vor Ort ablagern. Gegraben wir meist Samstag und Sonntag, da viele Höfos aus größeren Entfernungen anreisen und diese Aktion dann lohnender ist.
Sicherungsmaßnahmen in der Vetterhöhle
Rafael Grimm von der Höhlenforschergruppe Hegau-Randen half uns dabei, eine statisch sichere Verbaukonstruktion aus Holz zu erstellen. Er ist Bauingenieur und Statiker und konnte uns genaue Angaben über die Stärken der zu verwendenden Baumstämme und eine detaillierte Beschreibung nebst Zeichnung erstellen.
2005 hatte die Vetterhöhle schon richtige Schachtmaße angenommen. Wir waren auf einer Tiefe von 20 Metern ausgegraben. Einige Hartgesottene der Arge Grabenstetten hatten sich an dem Projekt festgebissen und mit unerschütterlichem Optimismus die Grabung vorangetrieben. Bei 13 Meter Tiefe war einen Versatz nötig, weil der Schachtboden massiv wurde und wir seitlich ausweichen mussten.
Die Entdeckerjahre 2006 – 2008
1. Mai 2006: Die Hebert-Griesinger-Halle wird entdeckt.
Franz Baumann räumt mit den bloßen Händen lockeren Schutt vor einer horizontalen Spalte weg und zwängt sich als erster Mensch in eine hohe Kluft, hinter der er nur ins Schwarze blickt. Noch liegt der Hohlraum im Verborgenen, da er keine geeignete Helmlampe besitzt um die Entdeckung auszuleuchten.
6. Mai 2006: Die Halle wird vermessen und fotographisch dokumentiert. Sie erhält ihren heutigen Namen.
14. Mai 2006: Andreas Scheurer gräbt am östlichen Hallenboden dem Luftzug nach und stößt in eine enge Spalte vor. Nach fünf Metern liegt er in einer breiten, jedoch sehr niedrigen, verlehmten Kammer von welcher es keinen Weiterweg zu geben scheint.
16. Mai 2006: Fritz Mammel, Tobi Tränkle und Udo Wieczorek versuchen die Lehmkammer in ihrem Grund zu erweitern. Schon nach wenigen Zentimetern versperrt eine Felsbarriere den Weg, die mühsam abgetragen wird.
20. Mai 2006: Abermals versuchen Fritz Mammel, Tobi Tränkle und Udo Wieczorek einen Weg aus der Kammer zu finden. Nach fünf Stunden harter Arbeit zwängt sich Tobi Tränkle als erster in einen zweiten, etwas höheren Hohlraum. Die Luft verschwindet im anstehenden Versturz.
25. – 27. Mai 2006: Es wird an zwei Stellen parallel gegraben. Eine Mannschaft um Petra Boldt versucht den Eingangsschacht tiefer zu legen. Die zweite Mannschaft um Andreas Scheurer macht den Lehmschluf bis zum Versturz „gangbarer“. Der Versuch mittels Einsatz des Greifzuges, den Versturz zu lösen scheitert und gibt nur eine schmale Kluft frei, welche nach drei Metern endet.
28. Mai 2006: Durch einen Zufall wird der Palast der Winde entdeckt.
Udo Wieczorek macht ein anfangs nur faustgroßes Loch im Aufwärtsschluf frei und zwängt sich in einen Inkarsionshohlraum. Dort ist bereits ein Echo wahrnehmbar. Nach vier Stunden Arbeit ist der senkrecht nach oben führende Spalt so erweitert, dass sich Udo hindurchzwängen kann. Die Halle besitzt nicht nur die drei- bis vierfache Ausdehnung der Herbert-Griesinger-Halle, sondern weist zudem den ersten großen Sinterschmuck auf.
3. und 4. Juni 2006: Die Halle wird fotografiert und mit starkem Licht (Strom von außen) ausgeleuchtet. Bei Erkundungstouren entdeckt Udo Wieczorek und Petra Boldt eine weitere kleine Nebenhalle im östlichen Bereich sowie einen Schacht im Süden der Halle, welcher rund 10 Meter in die Tiefe führt.
Eine sich dort anschließende Verbruchhalle gibt einen nur 10 Zentimeter breiten Schlund in die Tiefe frei. Hinfallende Steine poltern rund 10 Sekunden über eine Halde.
29. Juni 2006: Die Walhalla wird entdeckt.
In der Verbruchhalle wird von Andreas Scheurer eine Umgehung freigemacht, die binnen weniger Stunden zu einem befahrbaren Schacht erweitert wird. Andreas steht als erster Mensch in einem der größten Karsthohlräume Deutschlands. Mit ihm bewundern Markus Boldt, Fritz Mammel und Udo Wieczorek die rund 100 Meter lange und etwa 70 Meter breite Halle. Das Forscherteam stößt weiter in Richtung Süden vor und entdeckt in derselben Nacht rund 500 Meter Neuland. Hierzu gehören die Biwakhalle und der Falkensteiner Gang mit seinem blau schimmernden Endsiphon. Der Karstwasserspiegel ist erreicht.
1. und 2. Juli 2006: Die Erfolge reißen nicht ab. Andreas Scheurer, Fritz Mammel und Petra Boldt entdecken den Nordgang, der sie über 400 Meter nach Norden führt. Zahlreiche Tropfsteinkaskaden wechseln mit Lehmpassagen und Verbruchhügeln ab. In der Verteilerhalle teilt sich der bis zu 40 Meter hohe Gang in zwei Äste. Der nördliche Gang führt die Forscher bis zu einer Wasserstelle, die ohne Neoprenanzüge nicht zu überqueren ist. Der westliche Gangabschnitt endet in seiner monumentalen Größe an einem großen Versturz. Lediglich ein schmälerer Seitengang führt nach ein paar Metern bergwärts wieder horizontal bis zu einem kleinen Schluf mit wunderschönen Sinterformen.
1. August 2006: Im rechten Ast des Nordgangs wird in einem Siphon (Karstwasserspiegel 512m NN) ein Datenlogger installiert, der den Wasserstand regelmäßig aufzeichnet. Andreas Scheurer und Udo Wieczorek erhaschen am Ende des Nordgangs ein außergewöhnlich deutliches Echo, während Daniela Wieczorek, Lothar Midden und Fritz Mammel die Walhalla und den Falkensteiner Gang weiter einmessen.
4. August 2006: Der Zustieg zum Drachenfelsgang wird entdeckt.
Udo Wieczorek montiert im Falkensteiner Gang eine Sicherungsleine an einem Steilstück. Beim Rückweg zum Messtrupp entdeckt er einen rund 60 Meter langen Seitengang an dessen Ende sich eine kleine Versturzhalle ausgebildet hat.
6. August 2006: Der Drachenfelsgang wird entdeckt.
Während Fritz Mammel, Lothar Midden und Andreas Jakob den Seitengang vermessen, sehen sich Udo Wieczorek und Robert Eckardt die Endkammer genauer an. Ein schmaler Spalt führt fünf Meter schräg aufwärts und gibt den Blick in eine atemberaubende Szenerie frei. Bis zu zwanzig Meter hohe Sinterkaskaden und Tropfsteingebilde säumen die Wände einer großen Halle.
7. August 2006: Die neu entdeckte Halle wird sofort vermessen und erhält den Namen des darüber liegenden Felsens, Drachenfelshalle. Bei einer weiteren Erkundungstour entdeckt Udo Wieczorek eine Fortsetzung durch einen steilen Abstieg, hinein in einen Gang, dessen Ende nicht auszumachen ist. Der Drachenfelsgang ist aus der Taufe gehoben.
11. August 2006: Der Drachenfelsgang wird bis zu seinem Ende befahren. Nach rund 300 Metern endet er in einem monströsen Versturz. Robert Eckardt entdeckt auf der Nordöstlichen Gangwand einen tiefen Schacht. Am der westlichen Gangwand wird eine Steilrampe bis zu einer pittoresken Sinterkammer befahren.
8. September 2006: Während einer Vermessungstour wird die Unterquerung des Drachenfelsganges entdeckt. Udo Wieczorek seilt sich erstmals in den Schacht im Drachenfelsgang ab und betritt eine großräumige Halle. Der Boden ist von nassem, schlammigem Lehm bedeckt. Es handelt sich um eine Einstauzone. Der Karstwasserspiegel ist nicht weit.
22. September 2006: Das Wolkenschloss wird entdeckt.
Andreas Scheurer und Udo Wieczorek dringen im Nordgang hinter den Einstaubereich vor und stehen schon nach wenigen Metern auf einem Lehmhügel, der in einen unterirdischen See mündet. In Mitten des Sees thront ein einsamer Felsen. Noch ist nicht zur Gänze klar, ob es sich hierbei um das Wolkenschloss der Blauhöhle handelt. In der folgenden Woche bestätigen Taucher die Entdeckung.
2. Oktober 2006: Im Nordgang wird Neuland entdeckt.
Petra und Markus Boldt, sowie Werner und Robert Eckardt, Daniela und Udo Wieczorek, Andreas Jakob sowie Andreas Scheurer legen den Sinterschluf mit einer schützenden Plane aus und dringen rund 40 Meter weiter, bis zu einem gewaltigen Versturzkegel vor.
7. Oktober 2006: Der Nordgang wird vermessen. Ein Schacht an der westlichen Wand, sowie eine kluftartige Verbindung beider Nordgangäste werden entdeckt und befahren. Ein viel versprechendes Loch in fünf Metern Wandhöhe am Ende des Nordganges erweist sich schon nach wenigen Metern als Sackgasse.
14. Oktober 2006: Udo Wieczorek befährt mit Andreas Sanner den bei Dreharbeiten in der Biwakhalle entdeckten Schacht am nördlichen Hallenrand bis auf 20 Meter. Der hoffnungsvolle Schacht erweist sich als verfüllt.
21. Oktober 2006: Das Wolkenschloss wird mit Schlauchboten befahren und vermessen.
1. November 2006: Fritz Mammel, Udo und Daniela Wieczorek versuchen durch den ersten Versturz im Nordgang zu brechen. Nachdem immer wieder Gesteinsmassen herabfallen, wird der 2. Versturz untersucht. Hierbei werden zwei hoffnungsvolle, aber zu enge Stellen entdeckt, die eine Fortsetzung versprechen.
4. und 5. November 2006: Andreas Jakob, Fritz Mammel und Udo Wieczorek befahren im 2. Versturz des Nordganges eine schmale, horizontale Spalte die im Lehm endet. Weiter wird in einem hohen Schacht mittels Einsatz zweier Greifzüge (1 t und 4 t Zugkraft) erfolglos versucht die kuppelförmige Schachtdecke zu lösen.
12. November 2006: Das Kartenhaus wird entdeckt.
Udo Wieczorek, Fritz Mammel und Andreas Jakob stoßen von unten durch die Hallendecke und stehen in einer nahezu schmucklosen Halle von 20 Metern Länge und etwa 10 Metern Breite. Die erste Suche nach einem Weiterweg endet erfolglos.
18. und 25. November 2006: Das Kartenhaus wird vermessen. Daneben entdecken Tobi Tränkle, Fritz Mammel und Udo Wieczorek diverse Hohlräume zwischen den Versturzblöcken. Die Lage scheint des starken Windes wegen nicht hoffungslos zu sein.
9. Dezember 2006: Andreas Scheurer und Udo Wieczorek legen einen schmalen Umgehungsgang im Kartenhaus frei. Die Befahrung eines rund 10 Meter hohen Ponors endet in einer Sackgasse.
2007
5. und 6. Januar 2007:
Fritz Mammel, Franz Baumann, Udo und Daniela Wieczorek, sowie Denise Schönenberg und Lars Bohg gehen die Fortsetzung durch den Versturz im Kartenhaus an. An beiden Tagen legen sie rund 15 Meter engsten Ganges frei und kauern in einer winzigen Kammer. Der Wind weist den Weiterweg in nördliche Richtung.
20. Januar 2007: Daniela Wieczorek erreicht wieder eine feste Hallenwand von der aus eine schmale Kluft in die Tiefe führt. Die Kluft wird zum arbeiten erweitert. Erste Steine poltern ins Unbekannte und schlagen nach 2 Sekunden auf.
26. Januar 2007: Petra, Thomas und Markus Boldt sowie Udo und Daniela Wieczorek unternehmen im Kartenhaus Färbversuche mittels Rauchpatronen. Die Windrichtung ist allerdings diffus und gibt keinerlei Aufschluss auf eine gedachte Richtung einer Fortsetzung.
3. Februar 2007: Im mittlerweile mit „Korkenzieher“ titulierten Schluf nach dem Kartenhaus wird mit Spaltkeilen mühsam der Weg nach unten gebahnt. Noch ist eine Befahrung nicht denkbar.
Daneben wird der Schluf mit Sprießen und Leitplanken gesichert.
9. Februar 2007: Der Knöpfchenschacht wird entdeckt. Denise Schönenberg, Daniela und Udo Wieczorek, sowie Fritz Mammel klettern 8 Meter über eine Stahlseilleiter ins Unbekannte. Es schließt sich eine kleine Verbruchhalle und eine hohe Kluft an, deren Ende nicht einsehbar ist. Die Wände der Neuentdeckung sind über und über mit Knöpfchensinter überzogen.
18. Februar 2007: Der Knöpfchenschacht wird bis in eine Höhe von 18 Metern befahren. In Ermangelung an Material und Zeit wird vorzeitig abgebrochen. Im Hinausgehen entdeckt Udo Wieczorek in der Verteilerhalle einen tiefen Schacht in dem Wassergurgeln zu hören ist.
24. Februar 2007: Der Schacht wird bis zu seinem Ende befahren. Udo Wieczorek und Daniela Wieczorek versuchen seitlich durch einen Versturzkegel zu gelangen. Die Schachthöhe beträgt nun 25 Meter!
3. März 2007: Daniela Wieczorek befährt eine kleine Spalte am Schachtende, bis in eine Höhe von fünf Metern. Dort endet der Knöpfchensinterschacht endgültig.
10. März 2007: Achim Gulde, Fritz Mammel und Udo Wieczorek legen im Nordgang am 1. Versturz einen verplombten Schacht frei. Die Steine fallen tief! Eine Unterquerung?
Daneben erkundet Udo Wieczorek an der nordöstlichen Gangwand einen Seitengang. Die beiden Schächte „Yin und Yang“ werden entdeckt.
24. März 2007: Bei Grabungen im Kartenhaus stößt Eckart Hinderer auf ein Blasloch am Hallenboden. Die Stelle wird erweitert und gibt eine kleine Kammer im Verbruch frei. Aus einer Seitenspalte strömt kalte Luft von unten.
Daneben kämpft sich Udo Wieczorek, Denise Schönenberg und Lars Bohg im nördlichsten Teil des Kartenhauses horizontal voran. Nach sechs Metern gebietet auch dort die Hallenwand Einhalt.
Am 11. Mai dringen Mammel, Wieczorek und Scheurer am Ende des Drachenfelsganges in bislang unentdecktes Gebiet vor. Es werden zwei tiefe Schächte sowie rund 40 Meter niedrige, reich versinterte Gänge vermessen, die in unschlufbaren Regionen enden.
Eine Woche später entdecken Lothar Midden sowie U. und D. Wieczorek im Knöpfchensinterschacht eine Nebenkammer und graben sich bis zu einer abermals nach unten führenden Spalte vor. Sie vernehmen starkes Wasserrauschen und einen leichten Luftzug.
Parallel nehmen Denise Schönenberg und Fritz Mammel im unteren Kartenhaus ebenfalls einen deutlichen Luftzug wahr. Es wird an beiden Stellen zu graben begonnen.
Im September unternimmt die Grabungsmannschaft einen ersten, erfolgreichen Versuch einer Sprechverbindung zwischen unterem Kartenhaus und Knöpfchensinterschacht. Es werden deutliche Klopfgeräusche und leises, unverständliches Sprechen vernommen.
Im Schacht gräbt sich die bewährte Truppe weiter nach unten und erreicht eine schmale Spalte die im heillosen Verbruch endet.
Von Mai bis Oktober 2007 werden im Bereich Kartenhaus/Knöpfchensinterschacht an verschiedenen Stellen Sondierungsgrabungen unternommen. Daneben wird der Korkenzieher weiter gesichert und der Abstieg in den Schacht erleichtert.
Anfang November wird durch Denise Schönenberg eine enge Spalte am Ende des Klein-Ebrö-Ganges entdeckt. Dahinter weitet sich der schmale Gang wieder. Man entschließt sich an dieser Stelle zu graben, da der trockene Boden dieses Ganges erheblich tiefer liegt, als der vor ihm aufgestaute, sporadische See.
Gleichzeitig wird auch im Kartenhaus in einem Seitengang wieder angefangen zu graben. Ein deutliches Echo spornt die Forscher an. Daniela Wieczorek und Denise Schönenberg versuchen als erste die Passage zu befahren, müssen allerdings nach etwa 8 Metern aufgrund der Enge aufgeben.
2008
Im Januar 2008 wird die Kluft im Klein-Ebrö-Gang geringfügig erweitert und erstmals befahren. Der sich anschließende Gang endet schon nach wenigen Metern im Versturz, scheint sich aber weiter nach unten fortzusetzen. Man entschließt sich für eine aufwändige Probegrabung. Da der Aggregatbetrieb an dieser Stelle infolge fehlenden Luftzuges nahezu unmöglich ist, wird die händisch betriebene Grabung aufgrund der Enge und der kompakten, verkeilten Felsen eingestellt.
Im Kartenhaus werden abschließend mehrere Stellen nochmals sondiert. Am 20.1.2008 wird die Grabung dort endgültig eingestellt. Das Grabungsmaterial wird zurücktransportiert.
Gleichzeitig wird der Weg wiederholt mit Trassierband kenntlich gemacht. Die Bereiche Klein-Ebrö, Walhalla sowie der gesamte Nordgang werden neu mit Flatterband ausgestattet um ungewolltes Betreten schützenswerter Bereiche zu vermeiden.
Nach starken Regenfällen wird im hinteren Bereich des Klein-Ebrö-Ganges ein Bach beobachtet, der sporadisch aus einem Siphon entspringt und in den See der Endhalle mündet. Das Wasser staut sich so weit ein, dass ein trockenes Fortkommen in die Endhalle kaum mehr möglich ist. Ebenso stauen die vorderen Teile bis zur Decke ein. Der hinter der Endhalle liegende, enge Gang bleibt dagegen trocken.
Im Laufe des Sommers wird die Vetterhöhle im Auftrag der Stadt Blaubeuren einer Machbarkeitsstudie zur Überprüfung des Ausbaues zu einer Schauhöhle durch ein Ingineurbüro unterzogen. Mitglieder der ARGE betreuen die Befahrungen und unterstützen die Arbeiten der Mitarbeiter.
Parallel werden durch Martina Boldt und Claudio Filomena sowohl in der Herbert-Griesinger-Halle, als auch in der Biwakhalle spezielle geolegische Grabungen vorgenommen und Sedimentproben untersucht.
Im Herbst 2008 beendet die ARGE Grabenstetten mit einer gelungenen Fotodokumentation der Bereiche Walhalla und vorderer Landweg durch Andreas Schober die Forschung in der Vetterhöhle.
[Udo Wieczorek&Thilo Müller, Stand: 11/2008]