Kaninchenhöhle
Auch diese Höhle ist Teil des SMK-Systems. Die Kaninchenhöhle dehnt sich nordwestlich der bisher beschriebenen Höhlen aus. Im südöstlichen Bereich befindet sich der zum System der Kaninchenhöhle gehörige Steinschlagschacht. Zu diesem Teil der Höhle führte der Forschungsvorstoß, der schließlich den Nachweis einer Verbindung zwischen dem bisher bekannten Teil des SMK-Systems und der Kaninchenhöhle erbrachte.
Die Kaninchenhöhle hat sieben Eingänge: den ursprünglichen Eingang 161a, ein Oberflächenschacht, die beiden „Frankreich“-Eingänge 161b und 161c, die ursprünglich teilweise von französischen Gruppen erforscht wurden bevor man herausfand, dass sie mit der Kaninchenhöhle verbunden sind, die horizontalen Eingänge 161d, 161e und 161f, die das Appelhaustal überblicken, und den überwiegend vertikalen Eingang, der 2003 an den Ostseiten des Hinteren Schwarzmooskogels entdeckt wurde.
Die oberen vertikalen Eingänge, 161a-c führen auf ein Hauptniveau von etwa -30 m bis -60 m und enthalten die großen Gänge von Big Sainsbury und dessen Fortsetzungen in den oberen Teil von Dreamtime und die kleineren Gänge des Rabbit Warren. Von diesem Niveau aus fallen eine Anzahl von vertikalen Routen ab auf ein anderes bedeutendes horizontal ausgerichtetes Niveau. Dieses fällt von ungefähr – 90 m im Südwesten des Systems bis zu ungefähr – 200 m im Nordosten ab und verliert sich im Dach von Knossos, einer riesigen Versturzhalle.
Die erste Erforschung des 161a wurde über Big Sainsbury durchgeführt, wobei ein sehr enger Schluf zu überwinden war, der zu den vertikalen links- und rechtsseitigen Routen führte. Hier gab es 1989 gleich zwei Unfälle, wenige Tage versetzt (Freund und Freundin, nicht weniger!). Glücklicherweise wurde die Dreamtime-Umgehung gefunden, die eine Erforschung leichter und sicherer machte. 1989 und 1992 wurden die tiefe Flapjack-Route (-498 m) und die Flapjack II-Route erforscht. Die Erforschung des Far North, welchen man von der Knossos Halle aus erreicht, begann während der Expeditionen von 1991 und 1992 – viele tiefe Schächte blieben hier noch unerforscht. Dieses Gebiet ist ein guter Kandidat für eine weitere Erforschung.
Um diese Zeit gab es viele bedeutende Entdeckungen, einschließlich Algeria, durch einen Vorstoß von den Eingängen 161b und 161c, und Flat France.
1995 entdeckte man den Triassic Park, einen langen, sehr geräumigen Horizontalgang. Diese Entdeckung war ein wichtiger Stimmungsheber für die damaligen Expeditionen. Durch einen Seitengang konnte hier an die Oberfläche vorgestoßen werden,, um den 161d Eingang noch im selben Jahr zu entdecken. Dieser Eingang gewährt einen direkten Zugang zum Knossos und ebenso – über den kleinen Gang von Brownie´s Cunt – zum Flat France-Gebiet des Systems, das auch von Algeria aus erreicht wird. Dieses Gebiet umfasst den ausgezeichneten Mississippi Gang und das interessante Gebiet von Regurgitation, wo ein Bach aus einem sehr großen Schacht eintritt und weiter hinunterfließt in einem Bachbett, das noch erforscht wird. Der Zugang zum Far North wird durch den 161d Eingang sehr erleichtert.
Weiter entlang der Bergseite vom Eingang 161e aus öffnen sich die Eingänge 161e und 161f in das Puerile Humour Gebiet des Systems, das 1996 entdeckt und erforscht wurde. Der Höhlengang in diese Richtung führt auch zu dem Gebiet, das als Iceland bekannt ist, welches man über den Eingang 161g von oben erreicht.
Von 161d aus kann auch relativ leicht die durch losen Versturz etwas gefährliche Verbindung durch Stairway to Hell in die Hall of the Mounting Choss erreicht werden. Von dieser großen Halle gelangt man in die Gänge, die die Kaninchenhöhle mit dem Steinschlagschacht und dem Rest des komplexen Systems verbinden. Dieser Teil des Systems wird jetzt sicherer vom Steinschlagschacht aus erreicht, als durch den Stairway to Hell.
Viele Fragezeichen blieben noch unerforscht in der Kaninchenhöhle. Die Erforschungen des CUCC konzentrieren sich im Moment hauptsächlich auf die Steinbrückenhöhle und deren nähere Umgebung. Dies ist vor allem deshalb so, weil andere Gebiete ein größeres Potenzial haben, um zu einem größeren zusammenhängenden Höhlensystem zu gelangen. Es ist jedoch fast sicher, dass die Kaninchenhöhle eine Rolle in einem solchen Höhlensystem spielen würde, wenn man es nahe des Schwarzmooskogelrückens finden sollte.
Deshalb steht eine Rückkehr zu dieser Höhle ganz sicher außer Frage. Tatsächlich wurde in letzter Zeit Interesse an weiteren Erforschungen des Far North bekundet, obwohl es nicht klar ist, welche Gänge dort gefunden werden könnten, die nicht einfach nur in tiefen Schächten abfallen und blind oder in Siphonen enden. Man kann jedoch niemals sicher sein, bevor man schaut!
[Mark Shinwell, Stand: 03/2005]