Brunnensteinhöhle
Die Brunnensteinhöhle ist seit 2012 aus Sicherheitsgründen durch ein Eisentor verschlossen. Der Schlüssel kann bei der Höhlenforschergruppe Pfullingen (HFGP) angefragt werden.
Mit nahezu 1,5km erkundeter Gesamtganglänge ist die Brunnensteinhöhle die längste Höhle im Kartenblatt Reutlingen. Wegen ihren extremen Engstellen und etlichen periodisch überfluteten Gangpassagen ist die Erforschung der hinteren Höhlenteile ein mühseliges und langwieriges Unterfangen. Nur wenige Tage im Jahr kann die Höhle überhaupt komplett befahren werden. Eine komplette Vermessung des Hauptgangs ist bis heute nur den Pionieren Appel und Matz im Jahr 1959 gelungen.
Im August 1997 startete die Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten ihr erstes Forschungslager am Brunnenstein, um eine qualitativ hochwertige Dokumentation und Planerstellung der Höhle durchzuführen, welche dem Stand der Technik gerecht wird. Mit großem Aufwand konnte damals der Hauptgang bis zum legendären Knochenbrecherschluf vermessen werden. Die weitere Bearbeitung der Höhle stagnierte allerdings auf Grund der schwierigen Umstände.
Seit November 2007 wurden die Vermessungsarbeiten wieder aufgenommen, diesmal in Zusammenarbeit mit der Höhlenforschungsgruppe Pfullingen (HFGP). Das derzeit bekannte Ende der Höhle wurde im Sommer 2010 erreicht, auch alle wichtigen Seitengänge sind nun vermessen. Die finalen Zeichenarbeiten am Plan werden bald abgeschlossen sein und die Veröffentlichung ist geplant.
Um die Wasserführung der Höhle besser zu verstehen und zu dokumentieren, wurden 2008 Pegellogger installiert. Organisiert und finanziert wurden diese von der HFGP und Jürgen Fodor. Im Laichinger Höhlenfreund 2010 ist eine ausführliche Publikation über die Hydrogeologie der Höhle erschienen.
Die Forschung im Brunnenstein wurde von folgenden Personen durchgeführt: Jürgen Fodor (HFGP), Bernd Reutter (HFGP), Tewje Mehner (ARGE), Thomas Holder (ARGE), Matthias López Correa (ARGE).
Literatur
- J. Fodor – Zur Hydrogeologie der Brunnensteinhöhle (7521/02) – Laichinger Höhlenfreund, 45(2010), 25-52
- DVD „Brunnenstein“ von Jürgen Fodor (2007)
- M.L. Correa – Zum Stand der Forschungen im Brunnenstein – ARGE Jahresheft 1997/98
- J. Scheff – Höhlen im Kartenblatt 7521 Reutlingen – Laichinger Höhlenfreund, 13(1978), Heft 25
[ebenfalls abgedruckt in Laichinger Höhlenfreund, 43(2008)] - H. Matz – Die Vermessung der Brunnensteinhöhle – 1959
[Thomas Holder/Thilo Müller, Stand: 01/2019]
Zu diesem Thema gibt es in unseren Publikationen folgende Beiträge: |
Jahresheft 2014, Jürgen Fodor: „Zwei Tropfsteine in einem“ – Bergung und Datierung des aktiven Stalagmiten „BSH-2“ aus der Brunnensteinhöhle (7521/02) |
Jahresheft 2013, Jürgen Fodor: Datierung eines Stalagmiten der Brunnensteinhöhle (7521/02) |
Jahresheft 2009, Jürgen Fodor: CO2-Messungen in der Brunnensteinhöhle im Jahr 2009 |
Jahresheft 2009, Matthias Lopez Correa: Aktueller Forschungsstand 2009/2010 in der Brunnensteinhöhle |
Jahresheft 2008, Thomas Holder: Aktueller Forschungsstand der Brunnensteinhöhle |
Jahresheft 1997/98, Matthias Lopez Correa: Zum Stand der Forschungen im Brunnenstein |