Der Klimawandel macht der Höhle von Lascaux zu schaffen
PARIS Wie ist die Höhle von Lascaux mit ihren weltberühmten Höhlenmalereien zu retten? Wissenschaftler aus der ganzen Welt sind am Donnerstag in Paris zu einem zweitägigen Symposium zusammengekommen, um über den Schutz des von Pilzbefall und Klimawandel bedrohten Weltkulturerbes im südwestfranzösischen Vezere-Tal zu beraten. Das meldet die Nachrichtenagentur AP.
„Alle Probleme der Höhle hängen mit Feuchtigkeit und Luftzirkulation zusammen“, sagte laut AP Marc Gaulthier, Vorsitzender des internationalen Lascaux-Komitees. „Die Erderwärmung macht die Sache
nun noch komplizierter, weil sie die Luftströme bremst.“ 1940 wurden die Höhlenmalereien entdeckt, die zu den ältesten abbildenden Kunstwerken der Menschheitsgeschichte gezählt werden. Die teils kolorierten Bilder von Stieren, Pferden und anderen Tieren sind zwischen 15.000 und 17.500 Jahre alt. Schon 1963 wurde die Höhle geschlossen, als grüne Algen und andere Flecken aufgetaucht waren. Deren Ursprung führte man auf die von Besuchern eingeschleppte Feuchtigkeit und Wärme zurück, berichtet AP.
Inzwischen hat sich die Situation weiter verschlechtert. Wegen des Klimawandels sei die Belüftung „eingefroren und zum Stillstand gekommen“, wird Gaulthier von AP zitiert. Selbst die Entsendung von Experten in die vom Pilz befallenen Höhlenbereiche sei zum Risiko geworden. Deswegen seien die Grotten derzeit vollständig versiegelt, in der Hoffnung, sie würden sich selbst kurieren.
Auf der zweitägigen Konferenz werden zwei Eingriffsmöglichkeiten geprüft: Die Einrichtung einer Art Klimaanlage, um die Luftzirkulation zu stimulieren, sowie die Anwendung von Chemikalien, um die Bakterien und Pilze abzutöten. Letzteres Verfahren wurde in der Vergangenheit bereits versuchsweise
angewendet – mit durchwachsenem Erfolg, berichtet AP. Vorerst bleibt Kunstliebhabern nur der Besuch einer Nachbildung der Höhle und ihrer Malereien, die in der Nachbarschaft angelegt wurde.