11. Internationales Jugendhöhlenforscherlager hat begonnen
BÖTTINGEN (ra). Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Samstag in Münsingen-Böttingen (Kreis Reutlingen) das 11. Internationale Jugendhöhlenforscherlager (Juhöfola) eröffnet. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Höhle- und Karst Grabenstetten. Bis zum 17. August dreht sich hier am ehemaligen Marmorsteinbruch alles um Höhlenkunde.
Die Schwäbische Alb im wahrsten Wortsinne in- und auswendig kennen lernen werden 15 junge Höhlenforscher im Alter von 14 bis 30 Jahren beim Juhöfola, das in diesem Jahr direkt im Vereinsheim der Arge Grabenstetten am ehemaligen Marmorsteinbruch von Böttingen stattfindet. Zwar waren am Samstagmittag noch nicht alle Teilnehmer eingetroffen, so fehlten noch sechs junge Höhlenkundler aus Bulgarien und jeweils zwei aus Nepal und Italien, trotzdem begann Petra Boldt, die auch diesmal wieder die Organisation übernommen hat, pünktlich mit der Begrüßung der Teilnehmer. Während die Höhlenexpertin aus Schelkingen-Schmiechen (Alb-Donau-Kreis), die erst vor wenigen Tagen für ihr Engagement um die Höhlenforscherjugend mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden war (wir berichteten), Themen, Referenten und Organisationsabläufe vorstellte, ging Ortsvorsteherin Margit Simmendinger in ihrem Grußwort auf die Entwicklung des Dörfchens Böttingen ein. Als kleinen Insider-Tipp für geselliges Beisammensein empfahl sie den jungen Höhlenkundlern das Wirtshaus „Grüner Baum“, das schon fast etwas Museales habe. Mit den besten Wünschen zum Verlauf der Schulungswochen und einem Gruß von Münsingens Bürgermeister Mike Münzing entließ sie die Teilnehmer zur ersten Unterrichtseinheit „Materialkunde“.
In den nächsten Tagen werden die jungen Höhlenkundler viel über die Alb und ihre „Unterwelt“ erfahren. In drei Gruppen stehen laut Petra Boldt Befahrungstechnik, Höhlenforschung praxisnah und Geologie auf dem Schulungsprogramm. Im Rahmen von Exkursionen, die von Jochen Duckeck vom Höhlen- und Heimatverein Laichingen geführt werden, geht es zur Tiefenhöhle, ins dortige Höhlenmuseum, zu Karstquellen und Kalktuff bei Unterdrackenstein, nach Wiesensteig, zum Breitenstein, ins Randecker Maar und zur Zaininger Hüle. „Die Jungforscher sollen das Wesentliche der Alb-Geologie kennenlernen“, sagt Duckeck. Vertieft werden diese Eindrücke bei einer zweiten Exkursion, die mit dem Bähnle nach Schelklingen und Blaubeuren führt. Der Hohle Fels, Sirgenstein, Geißenklösterle, Brillenhöhle, das Urgeschichtliche Museum und natürlich der Blautopf sind dabei das Ziel. An den Abenden stehen im Vereinsheim der Arge Vorträge und Unterhaltung auf dem Programm. Nach Höhlenschutz, Höhlenbiologie, Wissenswertem über Fledermäuse Film- und Fotovorträgen sollen aber auch die Geselligkeit und das gegenseitige Kennenlernen nicht zu kurz kommen. Das abendliche Lagerfeuer wird Gelegenheit dazu bieten. „Auf vorangegangenen Höhlenforscherlagern sind schon Freundschaften fürs Leben entstanden“, sagte Petra Boldt den Teilnehmern und forderte sie auf: „Also, nutzt die Chance“.
Und was erhoffen sich die Jungforscher? Der 14-jährige Dominik aus Nürnberg kennt sich zwar in Höhlen aus, will „aber noch dazulernen“.