Sofortigen Schutz der Höhle im Bleßbertunnel gefordert
Im Bleßbergtunnel war ein freigelegter Höhlenbereich war sofort wieder mit Beton verfüllt worden. Der Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Burkhard Vogel, bezeichnete dies als einen Verstoß gegen das Thüringer Naturschutzgesetz. Da Höhlen gesetzlich besonders geschätzte Biotope seien, müssten Veränderungen durch die zuständige Naturschutzbehörde genehmigt werden. Der Vorfall zeige erneut, dass der Bau der ICE-Trasse durch den Thüringer Wald nicht nur oberirdisch, sondern auch in den Tunnelbereichen unschätzbare Naturwerte bedrohe, sagte Vogel. Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher erklärte laut AP-Meldung, dass mitteleuropäische Höhlen einen Lebensraum für seltene und hochspezialisierte Tierarten böten. Neben Fledermäusen, Amphibien und Schmetterlingen, die Höhlen zum Überwintern aufsuchten, sei erst vor kurzem eine farb- und augenlose Höhlenspinne neu entdeckt worden. Eine andere seltene Art sei der „Urzeitkrebs“, der vermutlich mehrere hundert Millionen Jahre fast unverändert in Höhlen überdauert habe. Allein in Deutschland wurden bisher über 3000 Tierarten in Höhlen nachgewiesen, heißt es in der Agenturmeldung.