Geomorphologische Wanderung im Rahmen der Höhlenwochen
GEISLINGEN (ra) Auf Spurensuche der Ur-Eyb und Ur-Lone begaben sich am Sonntag 20 Wanderer unter fachkundiger Führung von Herbert Saum. Der Geschäftsführer des „Helfensteiner Lands“ führte durchs Felsental hinauf zur „Battenau“. Auch in den Einstiegsschaft der Laierhöhle warfen die Wanderer einen Blick.
Als vor zwölf bis 14 Millionen Jahre die Ur-Lone noch aus dem Raum Tübingen kommend Richtung Mittelmeer bei Langenau floss, da sah es auf der Alb ganz anders auch. Die Ur-Eyb spülte ihr Wasser aus dem Raum Schwäbisch Gmünd in Richtung Mittelmeer und mündete zwischen Waldhausen und Weile in die Ur-Lone, wo am Sonntag die Teilnehmer der geomorphologischen Wanderung im Rahmen der Höhlenwochen noch rundgeschliffene Bachkiesel auf den Äckern fanden.
Geleitet wurde die sechstündige Wanderung fachkundig von Herbert Saum, dem ehrenamtlichen Geschäftsführer der Fremdenverkehrsgemeinschaft „Helfensteiner Land“. Er hatte zuvor schon beim Aufstieg durchs Felsental auf die Albhochfläche auf die Trerassenbildung im Tal und die Schwemmkegel verwiesen, die sich fast in allen Nebentälern der Fils finden. Er berichtete zudem von alten Siedlungen auf der Alb wie „Wohlgratsweiler“ bei Waldhausen, die stets nahe der raren Wasserstellen gewachsen sind. Und er ließ die Wanderer sogar ein Stück auf einer alten Römerstraße marschieren, die zum so genannten Alb-Limes gehört, der sich vor 2000 Jahren von Heidenheim bis Rottweil zog.
Als besondere geologische Erscheinungen zeigte Saum sein Mitwanderern etliche Dolinen (Erdeinbrüche), die sich häufig in Trockentälern finden, um sie schließlich durch die Karstwanne „Battenau“ zu führen, die einen rund 50 Meter höhen „Lehmstöpsel“ bildet. Woher dieser Lehm komme, das sei noch eine der geologisch ungeklärten Fragen, machte Saum deutlich.
Eine Pause legte die Wanderer dann im Franzosenweg in Weiler ein, wo sich der Einstieg zur Laierhöhle, der mit knapp 130 Metern tiwefsten Albhöhle befindet. Dieter Domke, Vorsitzender des Kahlensteiner Höhlenvereins empfing zusammen mit etlichen Vereinsmitgliedern und „höhlengekühlten“ Getränken die nicht nur wissensdurstigen Wanderer. Domke ließ informierte dann eingehend über das außergewöhnliche Karstobjekt, in dem bereits seit elf Jahren geforscht und vermessen wird. Gesamtganglänge bislang 2400 Meter. Zuguterletzt durften die Ausflügler dann noch einen Blick in den Einstiegsschacht der Laierhöhle werfen, bevor sie über den Bismarckfelsen wieder ins Eybacher Tal hinabstiegen zum SC-Parkplatz, dem Ausgangspunkt ihrer Wanderung. Autor: Michael Rahnefeld