Höhlenwochen im Helfensteiner Land eröffnet

GEISLINGEN (ra) Am Freitagabend wurde in der Kreissparkasse in Geislingen die Ausstellung „Höhlen der Schwäbischen Alb – die letzten Reservate“ eröffnet. Damit begannen gleichzeitig die Höhlenwochen im Helfensteiner Land.
Zwei Wochen lang werden in Geislingen / Steige die Höhlen der Schwäbischen Alb im Mittelpunkt stehen. Die Kreissparkasse Göppingen und die GEISLINGER ZEITUNG veranstalten die ersten „Höhlenwochen im Helfensteiner Land“. Und wer sich für die Landschaft und Erdgeschichte seiner engeren Heimat interessiert, wird voll auf seine Kosten kommen. Neben Vortragsabenden stehen Exkursionen in Höhlen der Umgebung auf dem Programm.
Die Ausstellung eröffnete Herbert Jantschke, der Vorsitzende des Landesverbandes für Höhlen- und Karstforschung (LHK) Baden-Württemberg. Er ging zunächst kurz auf die Geschichte der Höhlenforschung ein, die mit der Beschreibung der Sirgensteinhöhle durch den Ulmer Dominikanerprior Felix Fabri um 1480 erstmals schriftlich belegt sei. Jantschke verwies darüber hinaus auf den Höhlenreichtum des Landes, das 40 Prozent verkarstet sei, mit Blau- und Aachtopf die beiden größten deutschen Quellen beheimate und darüber hinaus mit 14 Schauhöhlen auch den touristischen Ansprüchen gerecht werde.
Jantschke, der 1986 selbst an der Neuvermessung des Mordlochs hinter Eybach (Länge: 4380 Meter) teilgenommen hatte verwies zudem auf die Erfolge der Höhlenforschung in jüngster Vergangenheit. In der über 6,5 Kilometer langen Wulfbachquellhöhle, der längsten der Alb, gelang 1996 der Durchbruch, der tiefste Siphon Deutschlands mit 60 Metern in der Wimsener Höhle bei Zwiefalten, wurde 1999 erforscht, die mit knapp 130 Metern tiefste Höhle der Alb, die Laierhöhle bei Weiler, wird seit 1996 durch den Kahlensteiner Höhlenverein erkundet und der Teufelsklingenbröller bei Heubach schickt sich an, mit derzeit offenem Forschungsende zur Großhöhle zu werden.
„Das goldene Zeitalter“ der Entdeckungen habe erst begonnen, sagte Jantschke, der dabei auch auf die jüngsten sensationellen Erfolge im Blauhöhlensystem verwies, das mittlerweile über fünf Kilometer lang ist. Der LHK-Vorsitzende beleuchtete aber auch das Dilemma der Höhlenforscher in ihrer Verpflichtung zum Schutz der Karstobjekte einerseits und dem Bedürfnis der Öffentlichkeit andererseits, mehr über diese geheimnisvolle Welt zu erfahren, die so viele Informationen zur Landschaftsentwicklung und Erdgeschichte enthält. Mit der Ausstellung gebe es ein sichtbares Zeichen der „vorsichtigen Öffnung“, meinte Jantschke. Er sagte den Ausrichtern und Veranstaltern Dank und wünschte viel Spaß bei den Höhlenwochen, um abschließend anzumerken: „Wer auf der Alb nur auf der Oberfläche wandert, der sieht nur die Hälfte.“