Böttinger Marmor im Südwestfernsehen
BÖTTINGEN Der Böttinger Marmor steht im Mittelpunkt eines Beitrags der Reihe „Schätze des Landes“ im Südwestfernsehen am heutigen Samstag, 20.August, um 22.05 Uhr.
Peter Kemnitzer vom Südwestrundfunk hat sich mit einem Aufnahmeteam Ende Juli der geologischen Besonderheit nahe Münsingen gewidmet. Vor 15 Millionen Jahren sah es nämlich an ein paar Stellen auf der Alb aus wie im Yellowstone-Nationalpark. Geysire schossen mit hohen Fontänen aus dem Boden. Diese Wasserfontänen sind längst versiegt, aber ihre Spuren sind geblieben – in Form feinsten Marmors.
Durch rostrote Eiseneinschlüsse hat der Böttinger Marmor seine einzigartige Struktur, er sieht bisweilen aus wie „Bauchspeck“. Das Gestein – es ist eigentlich Thermalsinterkalk – war so attraktiv, dass in dem Albdorf Böttingen, das heute ein Stadtbezirk von Münsingen ist, eine ganze Steinindustrie entstand. Der mittlerweile stillgelegte Steinbruch lieferte unter anderem das Material für den Marmorsaal im Stuttgarter Schloss.
Auch viele andere Bauten ziert der rosafarbene Stein von der Alb. Doch nicht nur für Handwerker und Künstler, sondern auch für Naturkundler birgt das Gestein mit seinen versteinerten Einschlüssen Entdeckungen: genauso bekannt wie als Baumaterial war der Böttinger Marmor für seine vielen Fossilien, die heute beispielsweise im Stuttgarter Naturkundemuseum zu sehen sind. Filmautor Peter Kemnitzer zeigt in seinem Beitrag, wo man den Böttinger Marmor heute noch sehen kann und lässt Zeitzeugen erzählen.
Unter anderem wird auch der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Höhle und Karst Grabenstetten, Christoph Gruner, im Film zu sehen sein. Als Rektor der Förderschule Lenningen erkundet er im Film mit einer Schulklasse den Steinbruch, in dessen ehemaligem Werksgebäude die Arge Grabenstetten, eine der größten höhlenkundlichen Vereinigungen Deutschlands, heute ihr Vereinsheim hat.
Der Geo-Wissenschaftler Dr. Wilfried Rosendahl, ebenfalls Mitglied der Arge Grabenstetten, hat sich eingehend mit dem Böttinger Marmor befasst und wird ebenfalls im Film sprechen.
Autor: Michael Rahnefeld