Naturschutzzentrum Schopfloch wird größer – Jahresprogramm vorgestellt
SCHOPFLOCH. Das Naturschutzzentrum Schopflocher Alb wird viel größer und schöner. Gebaut und renoviert wird für 1,8 Millionen Euro. Ab Dienstag nach Ostern ist das Zentrum wieder für Besucher geöffnet.
Eigentlich sollten die Bagger schon dieser Tage auffahren, doch tiefer Winter macht in Schopfloch den Baubeginn für eine neue Ausstellungshalle momentan unmöglich. Gestern stellten Matthias Berg vom Landratsamt Esslingen und Dr. Wolfgang Wohnhas, der Leiter des Naturschutzzentrums, nicht nur das Jahresprogramm für 2010 vor, sondern auch die geplanten baulichen Veränderungen und Erweiterungen.
Als Infostelle für das Biosphärengebiet und den Geopark Schwäbische Alb hat das 1996 eröffnete Naturschutzzentrum enorm an Bedeutung gewonnen. Über Besucherströme kann man sich nicht beklagen, und da macht es nur Sinn, die attraktive Einrichtung zu erweitern. Eine 175 Quadratmeter große Ausstellungshalle soll einer Steinscholle gleich südlich der bestehenden Gebäude aus dem Boden wachsen. Letztere, ehemals Verwaltungsgebäude eines aufgelassenen und zum Biotop verwandelten Steinbruchs, sollen grundlegend, vor allem energietechnisch, saniert werden, um Vorbildcharakter zu bekommen. Die Bauarbeiten werden sich über das ganze laufende Jahr hinziehen, wobei der Besucherverkehr zwar etwas eingeschränkt, aber nicht eingestellt werden soll. Rund 1,8 Millionen Euro werden in das Naturschutzzentrum investiert, die vom Landkreis Esslingen und vom Land aufgebracht werden.
Im künftigen Naturschutzzentrum, das im Frühjahr 2011 eröffnet werden soll, wird es dann nicht nur eine größere interaktive Dauerausstellung geben, sondern auch ein Biosphärenlädle, das regionale Produkte anbietet, sowie ein kleines Café, verrät Wolfgang Wohnhas.
Doch zunächst haben er und sein Team das Jahresprogramm 2010 im Blick, das in gedruckter Form bereits in den Landratsämtern und allen Rathäusern der Landkreise Esslingen und Göppingen aufliegt. Es kann natürlich auch im Internet aufgerufen werden unter der Adresse:
Insgesamt 150 Einzelveranstaltungen und drei Sonderausstellungen beinhaltet das 72 Seiten starke Heftchen, wobei in diesem Jahr – durch den Um- und Erweiterungsbau bedingt – sehr viele Exkursionen und Führungen angeboten werden. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist dabei natürlich eines der Hauptziele, aber naturkundliche Exkursionen führen beispielsweise auch ins Hegau und ins Pfrunger Ried.
Erlebniswochen, Landschaftspflegetag und Bauernmarkt sind weitere beliebte Veranstaltungen, die längst zum Standardprogramm gehören. Verstärkt wird die Arbeit mit Kindern in diesem Jahr. Zwei Freiwillige, die ein ökologisches Jahr ableisten, ein Praktikant sowie etliche Volunteers als ehrenamtliche Helfer unterstützen das Team des Naturschutzzentrums dabei. Als Angebot für Schulklassen steht der Bau von Nisthilfen für Mehlschwalben auf dem Programm, eine landesweite Aktion. Das sogenannte „Grüne Klassenzimmer“ steht nach wie vor den Schulen zur Verfügung. Neu ist eine regelmäßige Naturkindergruppe und ein Familientag im Schopflocher Moor. NWZ-Redakteur und Buchautor Marcus Zecha wird am Sonntag, dem 13. Juni, aus seinem Jugendroman „Das Löwenmenschen-Amulett“ lesen.
Seminare und Tagungen sind ein weiterer Schwerpunkt im Jahresangebot der Einrichtung auf der Alb. Neu hierbei ist die Mitarbeit bei der Ausbildung von 52 „Obstlern“ aus den Kreisen Esslingen, Reutlingen, Göppingen, Gästeführer – vergleichbar mit denen der „Schwäbischen Landpartie“ – , die künftig informative Führungen durch die Streuobstwiesen und Kulturlandschaft der drei Landkreise anbieten werden. Zudem gibt es eine Fachtagung Hornissenschutz in Kooperation mit der Umweltakademie, Veranstaltungen zur Karstkunde und es werden Lehrerfortbildungen angeboten.
In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen wird am 17. Juni ein Naturschutztag veranstaltet, bei dem aktuelle Entwicklungen und Projekte im Biosphärengebiet vorgestellt und diskutiert werden.