„Da hat man halt einen jungen erwischt“
LAICHINGEN Die Alb ist 145 Millionen Jahre alt und man wisse, dass sich in allen Kalkgebirgen schon nach wenigen Millionen Jahren Höhlen bilden. Mit dieser These trat Jochen Hasenmayer jetzt einmal mehr in einem öffentlichen Vortrag auf.
Bei dem Vortrag in Laichingen folgerte er laut Südwest Presse (SWP) wieder daraus: Die Uralb unter dem Alpenvorland ist von einem riesigen System wassergefüllter Höhlen durchzogen. Das wiederum lasse auf riesige Energievorräte schließen. Am Alpenrand lägen die Höhlen rund vier bis fünf Kilometer in der Tiefe. „Das bedeutet, dass das Wasser dort eine Temperatur von ungefähr 130 Grad Celsius hat, man muss es nur anzapfen und hat die erste Höhlentherme der Erde“, malte Hasenmayer seine Zukunftsvision. Noch dazu sei das Wasser völlig geschützt vor allen äußeren Einflüssen und völlig rein.
Auf die neuesten Entdeckungen der Arge Blautopf und Arge Grabenstetten ging der Höhlenforscher laut SWP kurz ein. Dass die Vetterhöhle zur Blauhöhle gehöre, sei keine Überraschung. Das so genannte Jahrhunderthochwasser von 1997 sei das größte seit zwei Millionen Jahren gewesen und habe lehmverfüllte Zugänge frei gespült. „Ich habe damals zum erstenmal das Wolkenschloss gesehen, aber nur die Nase hochgesteckt“, sagte er laut SWP.
Die kürzlich erfolgte Datierung eines Stalagmiten auf nur 8000 Jahre kommentierte Hasenmayer lakonisch: „Da hat man halt einen jungen erwischt.“
Am Ende seines Vortags zeigte er Aufnahmen von der Laichinger Tiefenhöhle. Zerfressene Wände dort könnten nur von Thermalwasser herrühren, die Höhle müsse es schon zu Zeiten des Laichinger Vulkans gegeben haben. Strömungsformen und Deckenkanäle zeigten, dass sich Wasser einen Weg nach oben gebahnt habe. Die Laichinger Höhle sei eine Quellhöhle. „Das war ein Notausgang aus einem tiefen System“, interpretiert Hasenmayer. „Seit 143 Millionen Jahren gibt es hier Höhlen, vielleicht gibt es junge Verbindungen, aber alles sind alte Höhlen“, schloss Hasenmayer nach dem SWP-Bericht.