Weniger Touristen in der Seegrotte
MÖDLING Nach dem Bootsunglück mit fünf Toten vor einem Jahr ist die Zahl der Besucher in der österreichischen Seegrotte Hinterbrühl drastisch zurückgegangen, meldet die Nachrichtenagentur AP.
In den vergangenen zwölf Monaten hätten knapp 100.000 Touristen die Grotte besucht, das seien nur etwa halb so viele wie sonst, teilte nach der AP-Meldung Geschäftsführerin Monika Schmaddebeck am Montag mit.
Bei einer Fahrt über den unterirdischen See der Höhle war am 31. Mai 2004 ein Boot mit 27 Menschen an Bord gekentert. Vier Deutsche und ein Belgier starben in dem eiskalten Wasser.
Schmaddebeck sagte im österreichischen Fernsehen, sie hoffe auf eine Steigerung der Besucherzahlen in den Sommermonaten. Vor allem in den neuen EU-Ländern seien zahlreiche Anzeigen geschaltet worden, um für die Touristenattraktion zu werben.
Bei dem Unfall im vergangenen Jahr war ein Besucherboot rund 150 Meter von der Einstiegsstelle gekentert. Die fünf Todesopfer hatten sich unter dem Katamaran verfangen und ertranken. Nach dem Unglück wurden die Bootstouren in der Grotte für rund einen Monat vollständig eingestellt, heißt es in der Meldung.
In der Seegrotte Hinterbrühl bauten die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs Flugzeuge. Der in der Höhle befindliche See ist das größte unterirdische Gewässer Europas. Er ist an seiner tiefsten Stelle etwa zwei Meter tief.