Höhlenteile reichen 2000 Meter in die Tiefe
SUCHUMI Mitglieder des „Call of the Abyss“-Projekts haben in der Voronja Cave in Abchasien einen neuen Höhlenteil erforscht, der über 2000 Meter tief sein soll. Die Meldungen basieren auf Mitteilungen der ukranischen Höhlenforschungsgesellschaft.
Der Höhlenteil beginnt nach Angaben der ukrainischen Forscher etwa 50 Meter oberhalb des bisherigen Endsiphons bei etwa 1823 Meter im Kollektor. Die Befahrung am 19. Oktober endete in etwa minus 2050 Meter Tiefe. Der neue Teil wurde „Windows“ genannt und besteht aus einer Folge abfallender Gänge und senkrechter Schächte (bis 40 Meter tief), die sowohl im Schnitt als auch im Grundriss ein komplexes Gangsystem mit einer Gesamtlänge von 1.070 Meter und einer Tiefe von 290 Meter bilden. Es wurde bisher kein großer Kollektor gefunden. Der neue Teil endet demnach bei -2050 Meter in einer trockenen Kammer („Game over“), die Fortsetzung sei durch sandige und lehmige Ablagerungen verfüllt, heißt es in der Mitteilung. In diesem neuen Teil soll es noch viel versprechende Fortsetzungen geben. Neben der Vermessung des neuen Teils wurde eine Neuvermessung der Strecke vom ersten Siphon bei -1430 m bis zum Biwak bei -1648 m durchgeführt. Hier beginnt der „Kollektor“ genannte Höhlenteil.
Der Eingang zur Voronja liegt in einer Höhe von etwa 2250 m, der bisher tiefste Punkt der Höhle bei 170 m über dem Schwarzen Meer. Er reicht aber noch nicht an die phreatische Zone. Das System steht mit den großen Quellen in 1 bis 50 Meter Seehöhe und 13 bis 16 Kilometer Entfernung und auch mit Unterwasserquellen in Verbindung. Das geringe Gefälle (weniger als 170 m/ 13 km) legt einen allgemein niedrigen hydraulischen Widerstand der tiefen Bereiche des Gebirgsstocks nahe, dessen gut ausgebildete Wasserwegsamkeit im Pleistozän bei niedrigerem
Vorflutniveau als heute ausgebildet wurde.
Genaue Informationen über die Expeditionen des „Call of the Abyss“-Projekts mit neuen Plänen und Fotos gibt es in der nächsten Ausgabe des Magazins „Svet“. Quelle: Mitt. Y. Kasjan, A. Klimchouk