Internationales Lager für junge Höhlenforscher angelaufen
SCHMIECHEN Mit einer Bus-Exkursion ins Täle, zum Mordloch, ins Riffmuseum Gerstetten und an den Hungerbrunnen bei Heldenfingen begann ein internationales Camp für junge Höhlenforscher in Schmiechen. Vorgestern sahen sich die jungen Leute im Höhlenkataster Laichingen um.
An der Laichinger Tiefenhöhle wurde am Montag internationaler Besuch empfangen. Die Teilnehmer am Internationalen Jugend-Höhlenforscherlager in Schmiechen sahen sich im Laichinger Höhlenkataster um, wobei sie fachkundige Erläuterungen von Mitgliedern des Höhlen- und Heimatvereins erhielten. Bereits am Sonntag hatten sie die geologisch interessantesten Stellen der Schwäbischen Alb bei einer Bus-Exkursion kennen gelernt. Ihr Weg führte dabei zur Tiefenhöhle mit Museum, dann ins so genannte „Goißatäle“ zwischen Mühlhausen und Bad Überkingen (Kreis Göppingen), wo sie unter anderem die Hausener Wand und andere geologische Formationen bestaunten. Die 40 jungen Leute aus Deutschland, Polen und anderen europäischen Staaten fuhren dann zum Mordloch im Roggental hinter Geislingen, eine der längsten Höhlen der Alb..
Bereits zum zehnten Mal findet noch bis zum 15. August in Schmiechen (Alb-Donau-Kreis) das Ausbildungslager für junge Höhlenforscher statt. Ausgerichtet wird das Lager von der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten mit Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes und des Verbandes der Deutschen Höhlen- und Karstforscher.
Zweck der Veranstaltung ist es nach Auskunft der Ausbildungsleiterin Petra Boldt, jungen Höhlenforschern wichtiges Wissen für ihr Hobby zu vermitteln und die Mittelgebirgslandschaft Schwäbische Alb mit ihren Besonderheiten vorzustellen. Im Rahmen der Veranstaltung werden insgesamt sechs Kurse angeboten, die sich thematisch mit Geologie, Höhlenvermessung, Höhlenrettung, Höhlenbiologie, Wetterkunde und Befahrungstechnik befassen. Die Gruppenarbeit der Kurse wird ergänzt durch Vorträge zu Karst- und Höhlenschutz, Fledermausschutz, Höhlenentstehung, Materialkunde und Pressearbeit.
Im Rahmen der bereits erwähnten Busexkursion vom Sonntag besuchen die jungen Leute auch das Riffmuseum in Gerstetten (Kreis Heidenheim), sie fuhren zum Heldenfinger Kliff und schauten nach dem Hungerbrunnen. Über Altheim und Beimerstetten ging es nach Temmenhausen und dann zurück nach Schmiechen. Jochen Duckeck vom Höhlen- und Heimatverein Laichingen erläutert ihnen die Entstehung von Schwamm-, Korallenriff und Dolomit, führte sie zu Tuffhöhlen und Karstquellen und zu besonderen geologischen Punkten.
Bei einer noch anstehenden urgeschichtlichen Wanderung durch das Schmiech-, Ach- und Blautal werden die jungen Forscher von erfahrene Höhlenkundlern und wissenschaftlich ausgebildete Mitgliedern der Arge Grabenstetten und anderer höhlenkundlichen Vereinigungen begleitet. Ziel des Lagers ist laut Petra Boldt, die sich um die komplette Organisation und zusammen mit Robert Eckhardt auch um die Küche kümmert, dass die Teilnehmer Freundschaften mit Gleichgesinnten im In- und Ausland schließen. Erfahrungen hätten gezeigt, dass gerade auf solchen Lagern geschlossene Freundschaften, sich über Jahre festigen und dadurch mehr Toleranz für andere Denk- und Lebensweisen entsteht.
Auch einen Abstecher in die Alpen werden die jungen Leute noch unternehmen, nach Auskunft von Petra Boldt geht’s an den Ifen.
Autor: Michael Rahnefeld