Jetzt führt Fritz Mammel die Arge Grabenstetten
BÖTTINGEN / GRABENSTETTEN (ra) Fritz Mammel heißt der neue Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten. Der 34-jährige Bauingenieur aus Ulm löst den Sonderschulrektor Christoph Gruner aus Grabenstetten ab, der nicht mehr für das Amt kandidiert hatte.
Die Neuwahl des Vorsitzenden war der wichtigste Tagesordnungspunkt bei der Hauptversammlung des 139 Mitglieder zählenden Höhlenvereins am Samstagabend in Böttingen. Und so perfekt wie Christoph Gruner in den vergangenen zwölf Jahren diesen zu den größten deutschen höhlenkundlichen Vereinigungen zählenden Verein geführt hat, so gut vorbereitet übergab er auch sein Amt an Nachfolger Fritz Mammel. Der „Neue“ gehört dem Verein bereits seit 1991, ist auf der Alb aufgewachsen und aktiver Höhlenforscher. In den letzten sechs Jahren gehörte er dem Vorstand als Geschäftsführer an, kennt sich also mit der Vereinsführung bestens aus und übernimmt ein „geordnetes Haus“. Seine Wahl, die einstimmig ausfiel, war deshalb nur noch ein formaler Akt. Mammel kündigte an, den Verein so weiterführen zu wollen wie sein Vorgänger, gute Kontakte zu Behörden und Verbänden zu pflegen, die Jugendarbeit zu fördern und die Kompetenz der Vereinigung zu unterstreichen. Geschäftsführer werden bei der Arge künftig die Gebrüder Robert und Werner Eckardt sein.
Vor der Neuwahl zog Christoph Gruner Bilanz über das vergangene Vereinsjahr, wobei deutlich wurde, welchen Arbeitsaufwand die Führung einer solch großen Organisation bedarf, die nicht nur im Lande, sondern auch international tätig ist. Weiterhin aktiv engagieren wird sich Gruner im Zusammenhang mit dem geplanten Steinbruchmuseum in Böttingen und als Ansprechpartner für das Biosphärenreservat auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. Auch die zweite Vorsitzende, Petra Boldt (Schmiechen), berichtete von vielfältigen behördlichen Kontakten, der Betreuung von Schulklassen und Informationsveranstaltungen in Blaubeuren über den Forschungsstand in der Vetternhöhle, die ja möglicherweise zum „trockenen Weg“ in die Blauhöhle wird. Bei der Sommerbühne in Blaubeuren am Freitag, 28. Juli, sollen auch der Öffentlichkeit die neuesten Ergebnisse vorgestellt werden kündigte Boldt an. Ein internationales Jugendforscherlager für diesen Sommer hat sie allerdings storniert, es gab zu wenig Anmeldungen aus Deutschland. Die Arge wird aber am Tag des Denkmals, dem 10. September, wieder in Seeburg Führungen anbieten, in Böttingen ihr Steinbruchfest veranstalten und bereits am 16. Juli im Umzug beim Musikerfest in Böttingen mitmarschieren.
Petra Boldt würdigte dann die Arbeit und das unermüdliche Engagement des bisherigen Vorsitzenden Gruner, der bisweilen mit mutigen Meinungsäußerungen in der Höhlenforscherszene „so manchen Stein ins Rollen gebracht“ habe. Als Abschiedsgeschenk erhielt Gruner einen Abdruck des Urpferdchens aus der Grube Messel bei Darmstadt.
Dass der Verein auch finanziell ordentlich strukturiert ist, das zeigte Kassier Andres Kunberger auf. Forschungsreferent Robert Winkler hielt Rückschau auf etliche Projekte und Exkursionen. Das Archiv des Vereins, das mittlerweile von Tübingen nach Böttingen verlegt wurde, wird Tobias Tränkle als Archivar sichten und neu ordnen. Um Material, Vereinsheim und Höhlendienst kümmern sich weiterhin Richard Geserer (Lenningen) und Klaus Gebhard (Böttingen).
Eine erste große Aufgabe kommt dem neuen Vorsitzenden Fritz Mammel bereits mit der Vorbereitung der Jahrestagung des Verbandes der Deutschen Höhlen und Karstforscher in Oberstdorf zu. Dieser Bundeskongress vom 31. August bis 3. September 2006 wird von der Arge Grabenstetten gemeinsam mit einem Höhlenverein aus dem Sauerland organisiert.