Dreharbeiten im Mordloch werden abgeschlossen
GEISLINGEN (ra). Derzeit laufen die letzten Dreharbeiten im Mordloch im Roggental bei Geislingen/ Steige (Kreis Göppingen) zu einer Film-Doku für den Südwestrundfunk über die Rettungsaktion von 1977.
Der Film über die dramatische Rettungsaktion im Mordloch von 1977 hätte eigentlich schon im November letzten Jahres von den dritten Programmen des Südwestrundfunks ausgestrahlt werden sollen (wir berichteten). Die schwierigen Arbeitsbedingungen haben aber die Fertigstellung verhindert. Seit Samstag ist das Filmteam mit Ralf Rosenberg wieder vor Ort.
Rosenberg (60) war einer der Abenteurer, die im Februar 1977 durch die Schneeschmelze für 57 Stunden im fast fünf Kilometer langen Höhlensystem des Mordlochs eingeschlossen waren. Mit der Dokumentation „Rückkehr ins Mordloch“ wollen die Filmemacher Lutz Vasoldt und Lutz Näkel die Ereignisse von damals aufarbeiten und Rosenberg die Gelegenheit geben, sein damaliges Ziel – den Endsiphon – zu erreichen. Während Lutz Vasoldt und der Taucher Herbert Gatz mit einem weiteren Helfer Ralf Rosenberg in die Höhle begleiteten, warteten vor dem Karstobjekt Filmer Lutz Näkel und Ersatztaucher Karl Schmegler. Die Dreharbeiten in der engen, aktiven Wasserhöhle seien sehr aufwendig, verriet Näkel, das Team hätte zweimal 800 Meter Kabel in die Höhle gezogen, von Punkt zu Punkt würden Depots angelegt. Zeitweise quoll Wasser aus dem schmalen Portal, zwischendurch hatte sich die Situation stabilisiert. Gedreht wird mit einer extra angefertigten Spezialkamera, die in ein Alu-Gehäuse gesetzt wurde. Wegen des großen materiellen und logistischen Aufwands wird im herkömmlichen SD-Format gedreht, später soll der Film technisch auf HD verwandelt werden. Für die Doku wird auch jede Menge historisches Film-Material von den Ereignissen aus dem Jahr 1977 verwendet.
Die Dokumentation „Rückkehr ins Mordloch“ soll laut SWR am Montag, 12. Juli, als Reportage um 18.15 Uhr im SWR-Fernsehen in Baden-Württemberg gezeigt werden. Am Freitag, 16. Juli, läuft der Film um 18.15 Uhr in der Reihe „Mensch Leute“ im SWR-Fernsehen Rheinland-Pfalz. Der Sender schreibt dazu in einer Pressemitteilung: 1977 wurde der Hobby-Höhlenforscher Ralf Rosenberg mit drei jungen Gefährten, Sporttaucher wie er, in der Karsthöhle „Mordloch“ in der Schwäbischen Alb von reißenden Wassermassen eingeschlossen. Die dramatische Rettungsaktion war damals tagelang das Thema der Tagesschau und der Printmedien. Jetzt will der inzwischen 60-Jährige zum Erfolg führen, was seinerzeit scheiterte. Sein Ziel ist es, tiefer in die Höhle vorzustoßen als je ein Mensch zuvor. Zwei Mitstreiter und ein Kameramann des SWR begleiten ihn bei diesem Abenteuer. Dabei sind allerdings zahlreiche Hindernisse zu überwinden. Teile der Höhle liegen unter Wasser, deshalb muss auf dem ganzen Weg die schwere Tauchausrüstung mitgeführt werden. Den größten Teil des drei Kilometer langen Weges müssen die Gefährten kriechend zurücklegen, durch Gänge, die manchmal nur 30 Zentimeter Höhe aufweisen, über Geröll und durch Felsspalten, immer in mehr oder weniger tiefem, acht Grad kaltem Wasser. Dabei besteht auch die Gefahr, dass ein plötzlicher Regenguss den Wasserspiegel ansteigen lässt – wie damals vor 33 Jahren.
Für Ralf Rosenberg heißt das, eine Reise in die Vergangenheit anzutreten und ein altes Trauma zu überwinden. Es bedeutet aber auch, den jahrzehntelang gehegten Traum seines Lebens endlich zu verwirklichen.
One thought on “Dreharbeiten im Mordloch werden abgeschlossen”
Hallole an alle die sich noch an mich erinnern.
Habe nach langem endlich wieder meine uralte Ehrenurkunde des Landes Baden Wuerttemberg anlaesslich der Rettungsaktion „Mordloch“gefunden und aufgehaengt.
Wuerde mich sehr dafuer interessieren ob ich eventuell eine Kopie der Dokumentation SWR bekommen koennte.
Ich lebe seit nunmehr 22 jahren hier auf den Philippinen aber weder die Hoehlen noch das Tauchen habe ich aufgegeben. Sollte sich zufaellig mal jemand nach Cebu verirren ist Sie oder Er gerne eingeladen.
Falls Bille oder Siggi mal auftauchen sollte Gruesse von mir.
herzliche Gruesse aus den fernen Philippinen
Karl-Heinz Konzelmann
P.S. Falls Interesse besteht kann ich gerne eine Kopie der Original Urkunde abgeben
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