„Cave-Link“-Kommunikationsnetz erläutert
BÖTTINGEN 15 höhlenforschende Elektronikfreaks aus dem gesamten deutschsprachigen Raum tauschten im Vereinsheim der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst in Münsingen-Böttingen (Kreis Reutlingen) Erfahrungen aus. Dabei wurde deutlich, dass sehr unterschiedlich gearbeitet wird, schreibt der Albbote. Während die einen erst dabei sind, ein Höhlenfunksystem aufzubauen, setzen die anderen – so wie die Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten – bereits hochmoderne Technik wie das digitale Funksystem „Cave-Link“.
Rund 20 Stück solcher Datenüberträger sind hier bereits im Einsatz, alle selbst entwickelt und gebaut, federführend von dem Schweizer Felix Ziegler, der dieses Funksystem vor allem auch im Schweizer „Hölloch“ einsetzt, heißt es in dem Zeitungsbericht.
Die Messdaten werden aufgezeichnet und zu einem anderen Gerät an der Oberfläche übermittelt. Dieses sendet die Daten dann über Handynetz an einen Server, der sie wiederum weiterleitet. „Früher wurde alles mechanisch aufgezeichnet und über Kabeltelefon in den Höhlen übermittelt“, informiert Andreas Scheurer, einer der Grabenstetter Elektroniktüftler. Heute ist eine solche Forschung nicht mehr vorstellbar. Mit modernster Technik können Wasserstand und Luftdruck gemessen werden, es werden Grafiken und Tabellen angefertigt, Theorien aufgestellt und schließlich, nach Vergleichen mit anderen Daten, Zusammenhänge erfasst, schreibt der Albbote.
In der zum Blauhöhlensystem gehörenden Vetterhöhle kam auch ein Peilsystem zum Einsatz. Dadurch konnten durch Signale verschiedene Punkte in der Höhle an der Oberfläche geortet werden. Wie genau dieses Peilsystem funktioniert, stellten die Grabenstetter ihren Kollegen vor und demonstrierten auf einer Demotafel, wie ein „Cave-Link“-Kommunikationsnetz aufgebaut ist. Dabei wurde deutlich, dass es in großen Höhlen nicht möglich ist, mit einer Station an der Oberfläche die ganze Höhle zu versorgen. Deshalb können einzelne Stationen auch Meldungen weiterleiten. Erdstrom-Modems sorgen für die Datenübertragung durch den Fels, je nach Antennen und atmosphärischen Bedingungen können hierbei Distanzen von mehr als 1000 Meter überbrückt werden.
Zum Abschluss des Treffens fand eine Exkursion mit einer praktischen Vorführung statt.