Karstspezialisten treffen sich in Laichingen
LAICHINGEN (ra)“Verkarstung in Süddeutschland“ ist das Symposium überschrieben, das der Höhlen- und Heimatverein am Samstag, dem 24. November, in Laichingen veranstaltet.
Zum höhlenkundlichen Symposium, das seit 1982 alle vier Jahre in Laichingen stattfindet, erwarten die Veranstalter 120 Höhlenforscher und Karstspezialisten aus ganz Deutschland. Die Initiative zu dieser Veranstaltung geht auf den Höhlenforscher und Geologen Dr. Wolfgang Ufrecht vom ortsansässigen Höhlen- und Heimatverein (HHVL) aus. Er organisiert und leitet die Veranstaltung zusammen mit Vereinskameraden.
Bei dem Forum im Rössle-Saal soll der aktuelle Stand der geowissenschaftlichen Forschung im Karst Süddeutschlands dargestellt und diskutiert werden, informiert Ufrecht. Er versteht das Symposium aber auch als Podium, um Speläologen, die Höhlenforschung in ihrer Freizeit als Hobby betreiben, und Geowissenschaftler, die beruflich im Karst arbeiten, zusammenzuführen und den fachlichen Austausch zu ermöglichen. Letzteres werde immer bedeutender, denn die Höhlenforscher sind mit ihrer Arbeit unter Tage, die von vielen Geowissenschaftlern nicht leistbar ist, zu wertvollen Beobachtern und Datensammlern für die wissenschaftliche Arbeit geworden, sagt Ufrecht.
Für die siebte Veranstaltung dieser Art hat der Geowissenschaftler neun Vorträge organisiert. Vier Vorträge betreffen das Karstgebiet Schwäbische Alb, drei davon berühren das Blauhöhlensystem beziehungsweise die Landschaftsgeschichte und Karstbewetterung im Einzugsgebiet des Blautopfs. Ein Vortrag von Frank Martin Rapp betrifft die Landschaft der Laichinger Kuppenalb. Mit Hilfe von Arsen, das ursprünglich dem Laichinger Vulkan entstammt und nun zwischen Laichingen und Machtolsheim durch fließendes Wasser ausgebreitet wurde, kann Rapp das Alter der kuppigen Landschaft um Laichingen als – geologisch gesehen – sehr jung datieren, so Ufrecht.
In einem weiteren, das Karstgebiet Alb betreffenden Vortrag geht es um Untersuchungen zum Alter der Laierhöhle bei Geislingen, der derzeit tiefsten Höhle der Alb. Geologischen Kartierungen und hydrogeologischen Arbeiten in der Mühlbachhöhle (südliche Fränkische Alb, Oberjura) und die Höhlen im Unteren Muschelkalk des Baulands (Nördliches Baden-Württemberg) sind weitere Themen.
„Mit den Vorträgen wird eine breite Palette der aktuellen geowissenschaftlichen Karstforschung im süddeutschen Raum angesprochen, die nun auch im vorliegenden Band des vom Höhlen- und Heimatverein herausgegebenen Laichinger Höhlenfreunds dokumentiert ist“, sagt Wolfgang Ufrecht.