Höhlenführer bei Fortbildungsseminar in Laichingen
LAICHINGEN Der Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Baden-Württemberg hat an der Laichinger Tiefenhöhle Höhlenführer fortgebildet. Zum Seminar waren 60 Teilnehmer aus zwölf der 16 Schauhöhlen in Baden-Württemberg gekommen.
Zunächst erhielten die Seminarteilnehmer von Kerstin Ruopp, der Geschäftsführerin des Landesverbandes, eine Einführung in das Thema. Schwerpunkt dabei: die Bedeutung der Schauhöhlen, die nicht zuletzt auch die Höhlenforschung in der Öffentlichkeit repräsentieren. Viele Besucher hätten hier erste Kontakte mit Höhlen und Höhlenforschung überhaupt, machte die Referentin deutlich. Und Höhlenforscher liefern wiederum wichtige Daten für die Wissenschaft.
Im Anschluss führte Dr. Wolfgang Ufrecht vom Höhlen- und Heimatverein Laichingen (HHVL) die Teilnehmer in die Geologie Südwestdeutschlands ein und erläuterte, wie Höhlen entstehen. Jochen Duckeck, ebenfalls vom HHVL, klärte über verschiedene Sinterformen auf und ging kurz auf ihre Bildung ein. Thomas Rathgeber vom Naturkundemuseum am Löwentor in Stuttgart stellte die Fossilien des Weißen Juras, sowie diverse Knochenfunde aus Höhlen vor. Spuren vom Höhlenbär wurden beispielsweise in der Charlottenhöhle und in der Bärenhöhle gefunden.
Das Thema Lebensraum Höhle wurde vom Wissenschaftler Klaus Dobat, ehemals Professor für Botanik an der Uni Tübingen, vorgestellt. Er verschaffte den Teilnehmern vor allem einen Einblick in die Lampenflora, die in allen Schauhöhlen zu finden ist. Die Vortragsreihe wurde von Alfred Nagel, einem langjährigen Fledermausforscher, mit einer Vorstellung der einheimischen Fledermäuse und deren Bestandsentwicklung in den letzten 20 Jahren abgeschlossen.
Im Anschluss daran folgte ein praktischer Teil, in dem die Seminar-Teilnehmer die Möglichkeit hatten, das höhlenkundliche Museum zu besichtigen und sich über weitere Themen zu informieren. Mit einer Führung durch die Laichinger Tiefenhöhle bekamen die Teilnehmer einen Einblick, wie eine Höhlenführung gestaltet werden kann.