Alles über Tuff und Marmor

BÖTTINGEN (ra) Alles über Tuff und Marmor erfuhren am Wochenende die Gäste der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Höhle und Karst Grabenstetten. Der Verein hatte anlässlich des „Tags des Geotops“ zum Steinbruchfest an den ehemaligen Marmorsteinbruch in Böttingen geladen. Dort haben die Höhlenforscher auch ihr Vereinsheim.
Bereits am Samstagmittag erfuhren die Besucher bei bestem Ausflugswetter am Böttinger Marmorsteinbruch einiges über Landschaft und Geologie rund um Böttingen. Bei diversen Spaziergängen in Kleingruppen an den Rand des ehemaligen Böttinger Marmorsteinbruchs erläuterten Christian Schuhmacher und Nils Hahn, zwei Mitglieder aus der Jugendgruppe der Arge Grabenstetten, die Besonderheiten dieses Geotops. Für die Kinder war eine Abenteuerseilbahn installiert worden und bei einem Geschicklichkeitsspiel konnten sie in einem Karton „Höhlen forschen“.
Christoph Gruner aus Grabenstetten, bis vor wenigen Wochen noch langjähriger Vorsitzender der höhlenkundlichen Vereinigung, war derweil mit interessierten Gästen nach Seeburg gefahren, wo er vor Ort und an greifbaren Beispielen auf die Bildung von Kalktuff einging. Auch den Verlauf des Fischbachstollens, der 1617 von Heinrich Schickhardt gebaut wurde und einst zur Entwässerung des „bodenlosen Sees“ gedient hatte, erläuterte Gruner ausführlich. Ein Spaziergang führte ihn mit seinen interessierten Gästen über das Kriegerdenkmal zur Seeburg und zur Ermsquelle.
Im Vereinsheim in Böttingen hatten die Höhlenforscher einen Büchertisch mit Info-Material und eine Multimedia-Schau aufgebaut, bei der unter anderem über die jüngsten Forschungserfolge in der Vetterhöhle bei Blaubeuren berichtet wurde. Dort war von ihnen erst vor wenigen Tagen die „Walhalla“, eine riesige Höhlenhalle mit Ausmaßen von 70 Metern Länge, 40 Metern Breite und 30 Metern Höhe entdeckt worden. Die Fotos und Filmaufzeichnungen stießen auf großes Interesse der Besucher.
Am Samstagabend hielt der Höhlentaucher Henning Mezger von der Arge Blautopf einen Vortrag über den aktuellen Forschungsstand im Blautopf. Rund 60 Gäste, überwiegend Fachpublikum, hatten sich dazu eingefunden und stellten viele Fragen.
Auch am Sonntag boten die Höhlenforscher noch einmal Spaziergänge an den Steinbruch an. Arge-Mitglied Rudi Dufke aus Böttingen, ehemals beim Truppenübungsplatz beschäftigt, führte darüber hinaus ein gutes Dutzend Gäste zum Aussichtsturm auf dem Sternenberg. Der acht Meter hohe Massivbau dort bietet einen Ausblick über das Gelände und bei guter Sicht sogar bis zu den Alpen.