Eröffnung der Geopark-Infostelle in Laichingen
LAICHINGEN Der Höhlen- und Heimatverein Laichingen mit seinem Höhlenkundlichen Museum und der Laichinger Tiefenhöhle (Alb-Donau-Kreis) wird die neunte Geopark-Infostelle im Geopark Schwäbische Alb. Damit bindet sich der Höhlen- und Heimatverein Laichingen in ein Informationsnetzwerk ein, das einmal aus 21 Geopark-Infostellen bestehen wird. Ein Festakt findet am Freitag, 30. Juni um, 15 Uhr an der Tiefenhöhle statt.
Funktion der Infostellen
Geopark-Infostellen repräsentieren den Nationalen Geopark Schwäbische Alb. Sie empfangen und begrüßen die Besucher im Geopark und informieren über Angebote und Aktionen des Geoparks. Die Geopark-Infostellen sollen flächendeckend auf der gesamten Alb in bestehenden Geo-Museen oder ähnlichen mit dem Geopark berührten Einrichtungen realisiert werden. Die Geopark-Infostellen erschließen und repräsentieren jeweils einen Geo-Erlebnisbereich für Besucher. In Randlagen fungieren sie zusätzlich als „Tor zum Geopark“.
Dieses Jahr wurden bereits im Informationszentrum für Natur, Umwelt und Tourismus in Münsingen, in Trochtelfingen in der Firma Alb-Gold, in Dotternhausen im Werkforum der Firma Holcim sowie in Bad Boll vier weitere Infostellen eröffnet.
Ziele des Geoparks
In einem Geopark werden drei von der UNESCO definierte übergeordnete Ziele verfolgt: neben der Bewahrung einer intakten Umwelt sollen Impulse für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auf lokaler Ebene gegeben und eine bessere allgemeine geowissenschaftliche Bildung vermittelt werden. Geoparks sind ein Instrument, das Erbe der Erdgeschichte zu erkennen und zu bewahren und die Öffentlichkeit für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Mensch und Planet Erde zu sensibilisieren.
Der Geopark Schwäbische Alb ist an den Tourismusverband Schwäbische Alb angebunden. In ihm arbeiten Touristiker, Gemeinden und Landkreise, Wissenschaftler, Naturschützer, Industrieverband Steine und Erden zusammen. Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau steht beratend zur Seite.
Museum und Tiefenhöhle als Infostelle
Höhlenkundliches Museum und die Schauhöhle Laichinger Tiefenhöhle ermöglichen besondere Einblicke in die Welt der Höhlen, die für die Schwäbische Alb so charakteristisch sind.
Der Besuch des Höhlenkundlichen Museums und die Begehung der Laichinger Tiefenhöhle verknüpfen theoretische Information und praktische Anschauung optimal. Tiefenhöhle und Museum bilden ein Informationszentrum zum Thema „Karstlandschaft und Höhle“, das für die Schwäbische Alb einmalig ist.
Die Laichinger Tiefenhöhle zählt zu den bedeutendsten Karstobjekten der Schwäbischen Alb. Typisch für sie ist ihre schachtartige Anlage mit einer Gesamttiefe von 80 Metern und eine Gesamtlänge von 1253 Metern. Im 320 Meter langen Schauteil gelangt der Besucher bis in eine Tiefe von 55 Metern.
In dem seit 2002 bestehenden Höhlenkundlichen Museum im Rasthaus Tiefenhöhle steht das Phänomen „Höhle“ und die Beziehung zwischen Mensch und Höhle im Vordergrund. Im Museum wird aber auch auf die Voraussetzungen zur Entstehung von Karsthöhlen eingegangen, der geologische Werdegang eines Höhlensystems beschrieben und schließlich die Stellung von Höhlen als wesentliches Element der Karstlandschaft erklärt. Es folgen zudem Erläuterungen über fossile und rezente Lebewesen in Höhlen, über die Höhle als Ökosystem und schließlich über Höhlenschutz und Technische Höhlenforschung.
Ein zwölfminütiger Film berichtet über die Forschungsarbeiten der Speläologen unter Tage.
Das Museum richtet sich zum einen an Wanderer, Erholungssuchende und Freunde der Karstlandschaft Schwäbische Alb. Es spricht aber auch Lehrer, Schüler und Studenten an, die im Biologie- und Erdkunde-Unterricht oder im Rahmen von Projekttagen und Exkursionen mit dem Thema „Höhle und Karst“ in Berührung kommen.