Grabungsteam entdeckt bisher unbekannte Halle in der Vetterhöhle
BLAUBEUREN In der Blaubeurer Vetterhöhle ist ein Forscherteam unter Regie der Arge Grabenstetten in 35 Metern Tiefe auf eine große Halle gestoßen. Ein Luftzug hatte ihnen den Weg durchs Geröll gewiesen. Das berichtet die Südwest Presse Ulm (SWP) in ihrer Ausgabe vom Donnerstag, 11. Mai.
Die Grabungsmannschaft der Vetterhöhle habe am 1. Mai eine ganz besondere Entdeckung gemacht, schreibt Katja Block in ihrem Beitrag für die Südwest-Presse. In einem Nebenast der Höhle habe das Team um Projektleiter Markus Boldt aus Schmiechen in 35 Metern Tiefe eine Halle entdeckt. Sie ist 20 Meter lang, zehn Meter breit und 13 Meter hoch. „Jetzt verdient die Vetterhöhle endgültig den Namen Höhle“, sagt Boldt laut SWP.
Den ganzen Tag über hatte das Team gearbeitet. In einer schmalen Spalte wies ein starker Luftzug auf einen dahinter liegenden Raum hin. Für die Halle, die sich dann auftat, waren die Lichtquellen in der Stärke einer Taschenlampe viel zu schwach. „Da unten gibts wunderschöne Sachen an den Wänden“, schwärmt Boldt, laut Zeitungsbericht. Bodentropfsteine, die weißlich schimmern. Die Wände sind teilweise versintert, also zart mit Kalk überzogen. Von der Decke hängen so genannte Spaghettis, Stalaktiten, kaum länger als zehn Zentimeter. Das braunrote Gestein glänzt nass vor Feuchtigkeit. „Die Luft ist extrem sauber“, sagt Boldt. Am Boden ist die Halle stark verstürzt. Große Felsblöcke liegen herum, „teilweise noch frisch“, sagt Boldt. „Die sind im Laufe der letzten 500, 600 Jahre runtergekommen“, wird er von der Zeitung zitiert.
Wie alt die Halle ist, kann Boldt nicht sagen. „Sie stellt sich dar, wie sie vor 500, 600 Jahren war.“ Der Experte vermutet, dass sie mindestens dreimal so groß ist, als wie sie sich derzeit dem Grabungsteam zeigt. „Herbert-Griesinger-Halle“, so haben die Forscher ihre Neuentdeckung genannt – im Gedenken an ihren verstorbenen früheren zweiten Vorsitzenden der Arge Grabenstetten. Ob es dahinter weitergeht, ist fraglich. „In der Halle ist kein Luftzug zu spüren“, sagt Boldt. Nur an einer Stelle, an der östlichen Wandseite, wehe ein leichter Hauch. Was sich dahinter verbirgt? Die Forscher graben weiter.
Autorin: Katja Block