Hasenmayer will nicht „Reinhold Messner der Tiefe“ sein
UHINGEN „Der einzige hauptberufliche Höhlenforscher Deutschlands“ – mit diesen Worten wurde nach einem Bericht der NWZ Göppingen der Pforzheimer Höhlenforscher Jochen Hasenmayer zu einer Talkshow im „Uditorium“ in Uhingen (Kreis Göppingen) begrüßt. Der inzwischen 63-Jährige sorgte mit seiner Theorie und seinen Entdeckungen zum Höhlensystem des bei Ulm gelegenen „Blautopfes“ auch in Uhingen wieder für Aufmerksamkeit, etwa 80 Zuhörer waren gekommen.
Mit einem Film dokumentierte und zeigte er, wie er als Pilot des „Speleonauten“ – einem selbst gebauten Mini-U-Boot – im Blautopf durch enge Höhlenschluchten und gewaltige Unterwasserhallen manövrierte. „Mit dem optischen Beweis der Existenz unterirdischer Bachbetten, Rinnen und Tropfsteine habe ich harte Fakten dafür geliefert, dass das Höhlensystem des Blautopfs älter als 25 Millionen Jahre sein muss“, berichtete Hasenmayer laut NWZ. Die Energie, die in diesem Unterwassersystem des Blautopfes stecke, könne zur Erzeugung von Geowärme genutzt werden, machte er auch in Uhingen deutlich. Seine Theorie sei lange Zeit angefeindet worden, weil sich alte Lehrmeinungen – auch wenn sie falsch seien – nicht so schnell über Bord werfen ließen, erklärte er laut Zeitungsbericht. „Durch die Flut von Beweisen ist das Ganze gekippt. Der neue Präsident des Geologischen Landesamtes hat endlich eine Wende angestoßen“, hat Hasenmayer laut NWZ gesagt. Und Hasenmayer: Er wolle nicht als „Reinhold Messner der Tiefe“ bezeichnet werden. „Ich lehne Grenzversuche und den Vergleich mit Abenteurern ab. Mir geht es darum, neues Wissen über unbekannte Räume zu erlangen“, sagte der Höhlenforscher.