Zu den Lula Kai Höhlen auf Hawaii
HAWAII Eine Reportage über eine Tour in die Kula Kai Höhlen auf Hawaii hat dieser Tage die Nachrichtenagentur AP verbreitet. Hier der Agenturtext von AP:
„Was zum Teufel mache ich hier eigentlich? Ich könnte doch so schön faul am Strand sitzen.“ Im Kriechgang bahnen sich die Besucher ihren Weg durch die Kula Kai Höhlen auf Hawaii. Und spätestens, wenn die scharfen Gesteinszacken durchs T-Shirt pieksen, stellt sich gar mancher Urlauber die Frage, ob es richtig war, statt ins blaue Meer in die fremdartige Unterwelt einzutauchen.
Die Tour führt durch die über 1000 Jahre alten Höhlen aus erkalteter Lava am Fuß des über 4000 Meter hohen Mauna Loa in der Nähe der Südspitze der Hauptinsel. Sie ist fraglos nur etwas für abenteuerlustige Hawaii-Urlauber. Wer Platzangst hat, ist hier fehl am Platz.
Ausgerüstet mit Helmen, Lampen, Handschuhen und Knieschonern, die Tourführerin Kathlyn Richardson verteilt hat, sehen die Besucher aus wie Bergleute. Schon ganz früh am Morgen hat der Abstecher in das Höhlensystem begonnen, das sich kilometertief ins Erdinnere hineinschlängelt. Die Tour richtet sich nicht nur an passionierte Höhlenforscher, sondern auch an Neulinge, die den Unterschied zwischen Stalagmiten nicht von Stalaktiten nicht kennen.
Wissensdurstige und neugierige Menschen sind Ric Elhard, dem Besitzer von Kula Kai Caverns, die liebsten Gäste. Denn er versteht die von ihm angebotenen Touren auch als Bildungsreise in eine fremde Welt. „Wir wollen, dass unsere Besucher die archäologischen Aspekte der Höhlen verstehen lernen“, sagt Elhard, der bereits als Zwölfjähriger vom Höhlenfieber gepackt wurde. Er kaufte das Gelände auf Big Island, weil er wusste, dass sich im Boden ein faszinierendes Höhlensystem verbarg.
Bei ihrer Tour stoßen die Besucher auf Reste von ölhaltigen Kukui-Nüssen, die Höhlenbewohner vor vielen Jahren wie Kerzen benutzt haben. Trotz der vergleichsweisen kühlen Temperatur von 20 Grad Celsius in den Höhlen steigt so manchem Höhlenerkunder der Schweiß auf die Stirn. Vorsichtig muss man einen Fuß vor den anderen setzen. Von überall her scheinen schroffe Steine aus Boden, Wänden und Decken zu wachsen.
Besonders eindrucksvoll ist das Unterwelterlebnis, wenn die Besuchergruppe ihre Lampen ausschaltet. Im Dunkeln hört man nichts außer dem Tropfen von Wasser und dem Atmen der Eindringlinge in diese Welt.
Und spätestens jetzt weiß fast jeder Besucher, warum er für ein paar Stunden den Strand gegen die Unterwelt eingetauscht hat: Der Besuch im Inneren der Erde zeigt Hawaii von einer Seite, die die meisten Urlauber nie kennen lernen. Der Abstecher regt die Fantasie an und gibt einem das Gefühl, ein Entdecker zu sein.
Feste Zeiten für die Touren gibt es nicht, Termine werden frei vereinbart. Die Führungen dauern eine halbe Stunde, zwei Stunden oder einen halben Tag. Sie kosten 15 Dollar, 65 Dollar beziehungsweise 95 Dollar (12, 54 beziehungsweise 79 Euro). Als Kleidung sind lange Hosen, T-Shirts und feste Schuhe zu empfehlen.
Die Führungen finden meist in kleinen Gruppen statt, auch Kinder ab fünf Jahren dürfen teilnehmen.
Weitere Info unter www.kulakaicaverns.com