Steinzeitpark soll bis Frühjahr 2006 realisiert werden
GIENGEN/Brenz. Zunehmendes Interesse von Touristen an der Archäologie hat die Stadt Giengen (Kreis Heidenheim) zum Bau einer Höhlen-Erlebnis-Welt bewogen, meldet die Deutsche Presseagentur (dpa). Nach der dpa-Meldung stieg die Zahl der Besucher der Charlottenhöhle in den letzten fünf Jahren von 28.000 auf knapp 36.000.
Die Höhle ist mit 587 Metern eine der längsten begehbaren Schauhöhlen Süddeutschlands. Stadt, Land und EU investieren rund 900.000 Euro in ein Höhlenhaus und einen Steinzeit-Park. Das Konzept ist zudem eingebettet in den Geopark Schwäbische Alb.
Noch sei der Tourismus ein „zartes Pflänzchen“ in der Region, sagte Giengens Oberbürgermeister Clemens Stahl laut dpa. Doch auch angesichts der Tatsache, dass in den vergangenen 15 Jahren rund zehn Prozent der gewerblichen Arbeitsplätze in Giengen verloren gegangen seien, müsse man den Tourismus als „zweite Säule“ aufbauen.
Dank eines EU-Förderprogramms für den ländlichen Raum könne die Kommune nun mit dem gerade fertig gestellten Höhlenhaus und dem geplanten Steinzeit-Park Touristen einen neuen Einblick in die viele Millionen Jahre alte Erdgeschichte im Lonetal bieten. Beide Einrichtungen befinden sich direkt am Fuß der Charlottenhöhle im Giengener Ortsteil Hürben. Das Höhlenhaus zeigt beispielsweise die Entstehung von Höhlen und Tropfsteinen. Auf einem 16 Meter langen Wandbild werden Saurier, Meteoriten, Höhlenlöwen und Bären sowie jagende Neandertaler lebendig.
Der Steinzeitpark, der laut dpa bis zum Frühjahr 2006 realisiert werden soll, bildet das Lonetal in Kleinformat ab: Höhlen, Täler und Wasserläufe werden möglichst naturgetreu nachgebildet.