Künstliche Höhle im Bayernwald-Nationalpark
LUDWIGSTHAL Mit einer künstlichen Steinzeithöhle soll künftig Besuchern des Nationalparks Bayerischer Wald die Einwirkung des Menschen auf die Natur verdeutlicht werden. Die nachgebaute Höhle wird Teil eines neuen Informations-Zentrums zum Thema Wildnis bei Ludwigsthal (Landkreis Regen), meldet die Deutsche Presseagentur dpa.
„Wir wollen beispielhaft zeigen, wie Mensch und Tier in der Vergangenheit die Landschaft geprägt haben“, erklärt laut dpa der Leiter der Nationalparkverwaltung, Karl Friedrich Sinner.
In der derzeit entstehenden Anlage wird von der zehn mal 20 Meter großen Höhle von außen nur ein Hügel zu sehen sein. In einer Betonschale werden künstliche Felsen angebracht, die mit originalgetreuen Malereien verziert werden. Ein echtes Bärenskelett, nachgebaute Werkzeuge und steinzeitgemäße Temperatur- und Lichtverhältnisse sollen den Besucher tausende Jahre zurückversetzen, so die dpa-Meldung.
Als Vorbild dient eine Steinzeit-Höhle im südfranzösischen Lascaux.
Nach dem Gang durch die Höhle werden die Besucher in ein Freigelände mit Wildpferden, Auerochsen, Wölfen und Luchsen gelangen. Kernstück des Konzepts wird ein „Haus zur Wildnis“ mit einem vielfältigen Ausstellungs- und Lehrangebot zum Thema Natur. In dem Infozentrum sollen Besucher motiviert werden, länger und öfter hinauszugehen in den großen Wald und dort intensiver ihre Sinne einzusetzen. Das Wissen über die in Ostbayern neu entstehende Waldwildnis soll dabei nicht nur ernst und wissenschaftlich trocken vermittelt werden, sondern auch augenzwinkernd und fröhlich.
Die Kosten für die neue Anlage liegen bei mehr als 13 Millionen Euro. In etwa eineinhalb Jahren soll das Nationalpark-Zentrum eröffnet werden, heißt es in der Meldung.