Große Saurierschau in Eislingen geplant
EISLINGEN Die Saurierfunde an der B 10-Baustelle bei Eislingen (Kreis Göppingen) sind weltweit einzigartig. Die Stadt Eislingen plant nun einen ebenfalls einmaligen Kraftakt: Die Funde sollen 2006 in einer Ausstellung in der Stadthalle präsentiert werden – und ein internationales Publikum anlocken.
‚‚In einem Meer vor unserer Zeit – Das Jurameer vor 181 Millionen Jahren’’, so der Arbeitstitel der Ausstellung, die Eislingen im September und Oktober 2006 in die Stadthalle holen will. Es wird mit 20.000 Besuchern gerechnet.
Doch die Schau wird nach vorsichtigen Schätzungen 300 000 Euro kosten. Eislingens Bürgermeister Günther Frank strebt eine Finanzierung an aus einem Drittel Eintrittsgelder, einem Drittel Sponsorenförderung und einem Drittel Zuschuss durch die Stadt.
Im Herbst 2006 gebe es zudem eine nicht wiederkehrende Chance, die einzigartigen Eislinger Funde mit Exponaten aus dem Institut für Geowissenschaften der Universität Tübingen zu ergänzen, berichtete der Kreisarchäologe Dr. Reinhard Rademacher: ‚‚Dort wird in dieser Zeit das Museum umgebaut, so dass noch nie in der Öffentlichkeit gezeigte Exponate für eine Sonderschau verwendbar wären.’’
Rademacher hat mit seinem Team ‚‚Arbeitsgruppe 2006’’ schon ein Grobkonzept erarbeitet. So sollen unter anderem die Grabungsstätte nachgebaut sowie Präparation und Auswertung der Funde dokumentiert werden. Hauptteil soll die Darstellung des Lebens im warmen Schelfmeer sein, das sich vor 181 Millionen Jahren hier ausdehnte. Aufwendige 3D-Modelle werden alles veranschaulichen. Die Ökokatastrophe schließlich findet im Foyer statt. Dort wird gezeigt, warum Eislingen zum Saurierfriedhof wurde: Eine riesige Methangaswolke stieg aus tieferen Meeresschichten auf und machte allem Leben den Garaus.
Autorin: Ingrid Zeeb