Christoph Gruner nur noch zwei Jahre Vorsitzender der Arge Grabenstetten
BÖTTINGEN / GRABENSTETTEN Christoph Gruner wurde am Samstag für zwei weitere Jahre im Amt des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten bestätigt. Er kündigte allerdings an, danach die Verantwortung in jüngere Hände übergeben zu wollen.

An der Ankündigung ihres Vorsitzenden wird die derzeit 143 Mitglieder zählende Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten wohl etwas zu dauen haben. Seit 1994 führt der 55-jährige Sonderschulrektor aus Grabenstetten die höhlenkundliche Vereinigung mit großem Erfolg, jetzt kündigte er bei der Hauptversammlung in Böttingen den Rückzug aus der Vereinsspitze an, ein Jüngerer soll die Führung übernehmen. In seinem Rückblick auf das vergangenen Jahr stellte Gruner fest, dass sich der Verein durch qualifizierte Eigeninitiativen auszeichne. Der Vorsitzende wörtlich: „Wir haben etwas geleistet, das wir nicht für uns in der hintersten Kluft einer Höhle versintern lassen müssen“. Gruner verwies auf die Herausgabe des Heftes „Böttinger Marmor“, auf ein von überwiegend Arge-Mitgliedern verfasstes und demnächst erscheinendes Jahrbuch des Verbandes der Deutschen Höhlen- und Karstforscher (VdHK) zum Thema „Totes Gebirge“ sowie die umfangreichen Forschungsarbeiten auf der Alb und in den Alpen. Seine Stellvertreterin Petra Boldt (Schmiechen) kündigte bereits 10. internationale Ausbildungslager für junge Höhlenforscher in Schmiechen an, das vom 30. Juli bis 15. August wieder junge Forscher aus ganz Europa zusammenführt. Gleichzeitig informierte Boldt, dass der Landesverband der Höhlenforscher mittlerweile als Fachorganisation und Träger für außerschulische Jugendbildung vom Kultusministerium anerkannt sei und damit in bestimmten Fällen Finanzmittel aus dem Jugendplan erhält. Es dürfen auch Jugendleiterschulungen durchgeführt werden.
Die beiden Geschäftsführer Fritz Mammel (Ulm) und Robert Eckardt (Nürnberg), beide ebenfalls für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt, verfassten im vergangenen Vereinsjahr zwei umfangreiche interne Info-Briefe, bewältigten den Publikationentausch des Vereins und organisierten das Steinbruchfest in Böttingen mit, das in diesem Jahr am Tag des Geotops, 18. und 19. September, stattfinden wird. Sie vertraten die Arge, ebenso wie die beiden Vorsitzenden, bei etlichen offiziellen Anlässen und Fachtagungen.
Gut bestellte Finanzen präsentierte Kassenwart Andreas Kunberger (Unterensingen) und Forschungsreferent Robert Winkler (Tübingen) stellte gleich eine ganze Liste wichtiger Projekte vor, an denen die Arge-Mitglieder, teilweise in Kooperation mit Wissenschaftlern, arbeiten. Schwerpunkte sind dabei weiterhin das Tote Gebirge in Österreich und auf der Alb die Bärentalhöhle, die Vetterhöhle, die mittlerweile auf eine Tiefe von 14 Metern ausgegraben wurde sowie Zaininger Höhle, der Auenschacht und der Rübschacht, der in Zusammenarbeit mit dem Höhlen- und Heimatverein Laichingen erforscht wird. Für alle Forschungsprojekte gibt es direkte Ansprechpartner, sagte Winkler. Er selbst war hauptsächlich mit der Schriftleitung des bereits erwähnten VdHK-Jahrbuchs „Totes Gebirge“ befasst.
Im November werden Mitglieder der Arge auf Einladung die Badische Staatsbrauerei Rothaus besuchen. Grund der Einladung: Die Forscher hatten einen Schacht im Toten Gebirge „Tannenzäpfle“ benannt, so heißt auch eine Biersorte aus der Brauerei. Bei dieser Gelegenheit soll es gleichzeitig eine Exkursion zum Riedöschinger Travertin geben, dem Pendant zum Böttinger Marmor.
Autor: Michael Rahnefeld