Rettungsübung am Eichbergschacht bei Genkingen
GENKINGEN „Schnell, schnell, da ist eine Frau in die Eichberghöhle gestürzt.“ Gerade war ein Hilfstrupp der Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. am Sonntag zu einem Übungseinsatz in den 40 Meter tiefen Eichbergschacht bei Genkingen (Kreis Reutlingen) abgeseilt – da kam die Nachricht von dem Unglück in der 300 Meter vom Schacht entfernt liegenden Höhle, einem etwa zwölf Meter tiefen, senkrecht abfallenden Loch.
Sofort wurden alle 20 Höhlenretter zurückbeordert, umdort der Verunglückten Hilfe zu leisten.Was außer Ausbildungsleiter Ingo Bauer niemand wusste: Auch dieser Unfallwar nicht real. Dennoch zeigte sich Bauer hoch zufrieden: „Bis fast zum Endeder Aktion glaubten viele der Helfer an einen Ernstfall, dementsprechend hoch war die Motivation und jeder im Team gab sein Bestes“, freute sich der Ausbildungsleiter.
Schnell war ein Arzt der Spezialrettungsgruppe für Höhlenunfälle zu der „Verletzten“ abgestiegen und versorgte den vermeintlichen Knöchelbruch, während weitere Helfer über und unter der Erde ein drahtloses Höhlenfunktelefon in Betrieb nahmen, um die Kommunikation zwischen Einsatzleitung und Rettungsteam sicherzustellen. Nach bereits nach 45 Minuten war das „Opfer“ in eine Trage verpackt und mit Hilfe eines Flaschenzugsystems ans Tageslicht gebracht worden.
Ganz unbekannt ist einigen in dem Team die Eichberghöhle nicht: Vor drei
Jahren hatten die Untertageretter schon einmal dort anrückenmüssen – damals
zu einem echten Knochenbruch.
Infos zur Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. gibt es im Internet unter www.hoehlenrettung-bw.de, Wissenswertes über weitere Höhlenrettungsteams in Deutschland unter www.hrvd.de
Autor: Alexander Maier