Mexikanische Regierung ermittelt gegen britisches Team
MEXIKO-STADT Nach dem spektakulären Abbruch einer britischen Höhlenexpedition in Mexiko haben die Behörden am vergangenen Wochenende Ermittlungen gegen die 13 Teilnehmer eingeleitet. Das meldet die Nachrichtenagentur AP.
Die mexikanische Regierung bezweifelt, dass die Gruppe lediglich die Höhle erkunden wollte, da die meisten von ihnen Soldaten der britischen Streitkräfte sind. Gegen ihren Willen waren die Briten am Donnerstag von Tauchern aus der teilweise überfluteten Höhle geholt worden.
Den ganzen Samstag über wurde die Gruppe im Büro des mexikanischen Generalstaatsanwalt verhört, ihre Ausrüstung wurde durchsucht. Mexikanische Medien spekulierten, die Briten könnten in dem 14 Kilometer langen Höhlensystem von Alpazat nach Uran gesucht oder eine militärische Übung durchgeführt haben. Dafür wäre – ebenso wie für eine wissenschaftliche Expedition – ein spezielles Visum erforderlich, meldet AP. Die 13 Briten waren mit einem Touristenvisum eingereist. Sie werden bis auf weiteres in einem Auffanglager der Einwanderungsbehörde festgehalten. Entlastet wurde die Gruppe durch Aussagen des Präsidenten der mexikanischen Gesellschaft für Höhlenforschung, Ramon Espinasa. Seinen Angaben zufolge helfen britische Expeditionsteams seit Jahren, die Höhlen zu erkunden.
Der britische Generalstabschef Mike Jackson sprach laut AP am Sonntag von einem „schweren Missverständnis“ der mexikanischen Behörden. Die britischen Streitkräfte böten ihren Soldaten häufig Abenteuer-Expeditionen an, um deren „Initiative und Mut zu stärken“.